Ananda | Familienspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Dirk Barsuhn | Zoch | generationentauglich
Wer hätte sie nicht gerne, die Formel für gutes Karma? „Ananda“ liefert sie uns. Allerdings nur, was das Karma im Sinne von entspannten Siegpunkten betrifft. Lasst uns gemeinsam an den Spieltisch setzen und schauen, was das Spiel zu bieten hat.

Das Spiel
Ananda ist ein Familienspiel von Dirk Barsuhn und bei Zoch erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Um was geht es in „Ananda“? Wir sind Mönche, die an einem Tempel bauen und nach der Arbeit am Tempel meditieren gehen, um so genügend Karmapunkte zu sammeln. Spielmechanisch wird das Ganze in eine Art Domino-Spielprinzip eingebettet.
Das Spielbrett kommt in die Tischmitte. Darauf wird mittig einer der 63 Bausteine offen platziert. Die restlichen Steine werden verdeckt und in Stapeln um das Spielbrett herum ausgelegt.
Alle erhalten ein Kartendeck, eine Mönchsfigur und ein Ablagebänkchen. Euer Kartendeck besteht aus Karten in 6 verschiedenen Farben und je nach Personenzahl mit Zahlenwerten von 1-4 bzw. von 1-5. Mischt euer Deck und zieht davon 6 Karten auf die Hand. Nehmt euch anschließend 6 Bausteine aus der Tischmitte und stellt sie auf euer Ablagebänkchen. Ihr seid startklar!

Die Bausteine haben, wie die bekannten Dominosteine, zwei Hälften. Sie zeigen keine Zahlen, sondern Farben. Auf den zweiten Blick sieht man, dass es sich bei den einzelnen Farbmotiven nicht um beliebige Mandala-Muster handelt, sondern das sich darauf Tiermotive verstecken. Blaue Fische, grüne Frösche, rote Käfer usw.. Damit ist auch an Menschen mit Farbsehschwächen gedacht.

Ihr versucht in eurem Spielzug mit den euch zur Verfügung stehenden Spielsteinen eine möglichst große Farbfläche auf dem Spielbrett entstehen zu lassen (=Tempelbau). Setzt dazu euren Mönch auf die gewünschte Farbfläche und baut so viele eurer farblich passenden Bausteine angrenzend an diese Fläche an. Dabei gibt es keine vorgegebene Stückzahl, die ihr anbauen müsst oder dürft. Es entstehen auch verschiedene Ebenen. Dies ist aber für den Spielverlauf und die Wertung unerheblich. Gezählt werden im Anschluss die Farbfelder, die von oben gesehen eine Fläche ergeben. Dies ist euer Flächenwert.

Nach der Arbeit am Tempel geht ihr Meditieren. Spielt dazu Karten aus eurer Hand aus, die farblich zu eurer zuvor gebauten Fläche passen. Die so ausgespielte Summe entspricht eurem Meditationswert. Euer Meditationswert muss kleiner oder gleich eures Flächenwertes sein. Die ausgespielten Karten dürft ihr als Karmapunkte (=Siegpunkte) vor euch ablegen.

Anschließend dürft ihr eure Bausteine auffüllen. Wie viele Bausteine ihr euch aus dem Vorrat nehmen dürft, berechnet ihr mit folgender Formel: Flächenwert – Meditationswert = Bausteine. Das Bausteine-Limit liegt bei 8 Steinen. Würdet ihr mehr Steine bekommen, verfallen diese. Zu guter Letzt stellt ihr noch das Gleichgewicht zwischen euren Steinen und euren Handkarten her, indem ihr auf so viele Handkarten aufzieht, wie ihr Steine auf eurem Bänkchen habt.
Ihr spielt reihum, bis alle Steine aus dem Vorrat genommen wurden und eine Person keine Steine mehr auf seinem Bänkchen hat. Wer die meisten Karmapunkte sammeln konnte, gewinnt.
Fazit
„Ananda“ ist ein Familienspiel mit Domino-Lege-Charakter, hübsch anzusehen und mit haptischen Spielsteinen. Das Thema selbst kann das Spiel nicht transportieren, das Spielgefühl bleibt abstrakt, aber nichts desto trotz sehr entspannt. Ohne lange Wartezeiten, mit eingängigen Regeln und einer angenehmen Spielzeit von 30-45 Minuten für mich ein schönes Wohlfühlspiel zum Nachmittagstee.
Wobei die Wohlfühlatmosphäre manchmal durchaus von der Glückslastigkeit etwas gestört werden kann. Nämlich dann, wenn eure Handkarten und eure Spielsteine farblich nicht zueinander passen. Denn ein großer Flächenwert ist nutzlos, wenn ihr keine passenden Handkarten dazu ablegen könnt, um Karmapunkte zu sammeln. Erschwerend kommt hinzu, dass ihr in so einem Fall auch nur wenig neue Karten nachziehen könnt. So das sich das Problem in eurem nächsten Zug eventuell erneut zeigt. Regeltechnisch wäre es hier sinnvoll, dass das Spiel anstelle des eigenen Spielzuges einen Kartentausch erlaubt.
„Ananda“ spielt sich mit jeder Personenanzahl gut und auch dem generationsübergreifenden Spielen steht nichts im Weg. Die Spielsteine sind griffig, die Farben gut unterscheidbar. Zudem wurde auf den Steinen und den Karten mit verschiedenen Motiven gearbeitet, damit stellen auch Farbsehschwächen kein Problem dar. Einzig die Ablagebänke aus Karton haben mir weniger gefallen. Gerne lösen sich hier die Seitenteile und müssen wieder neu zusammengesteckt werden.
Bewertung / Test
+ schöne haptische Steine
+ entspanntes Spielgefühl
+ ohne lange Wartezeiten
+ eingängige Regeln
– bei den Abstellbänken lösen sich die Seitenteile immer wieder
– wenn die eigenen Handkarten und Spielsteine farblich nicht zueinanderpassen, kann man abgehängt werden
(Eine Rezension von Monika Glashauser)

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Ananda (2024)
Spielidee: Dirk Barsuhn
Verlag: Zoch
Grafik: Matthias Holländer
Anzahl der Spielenden: 2-4 Spielende
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren.
Eigene Altersempfehlung: Kann auch schon mit 8 Jahren gespielt werden.
Spieldauer: 45 Minuten
Generationentauglichkeit: Ja.