Gold Nugget | Familienspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 5 Spielende | Carles Carreras | 2Tomatoes Games | pädagogisch wertvoll
Ein Rabennest voller Geheimnisse, ein Goldnugget und gierige Pfoten. In „Gold Nugget“ zählt nicht nur dein Gedächtnis, sondern auch deine Heimtücke, denn wer die anderen Tiere geschickt manipuliert, hat die besten Chancen auf das Gold. Doch Vorsicht! Während du schläfst, bist du nicht sicher vor den langen Krallen der anderen. Und wehe dir, wenn der Rabe dich in die Finger kriegt…

Das Spiel
„Gold Nugget“ ist ein Familienspiel von Carles Carreras und bei 2Tomatoes Games erschienen. Es ist für 2 bis 5 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Der Spielplan wird zusammen mit dem Rabenmarker und dem Blattmarker etwas seitlich auf dem Tisch platziert. Der Spielplan ist in 4 Abschnitte unterteilt, die die Tageszeit anzeigen, wann welches Tier sich schlafen legt. Danach erhalten alle zwei Tierkarten, von denen eine ausgewählt wird. Sie bestimmt die Rolle, in die du schlüpfst. Jedes Tier bringt eine besondere Fähigkeit mit, die du im Spiel einsetzen kannst. In der Mitte des Tisches wird das Nest vorbereitet. Je nach Anzahl der Spielenden kommen Fallenscheiben, normale Steinscheiben und genau ein Goldnugget ins Nest. Zusätzlich wird die passende Anzahl an Rabenfedern dazugelegt.
Anschließend bekommen alle noch 5 Laubkarten auf die Hand, sowie eine Übersichtskarte. Auf Ihrer Rückseite ist die Tageszeit abgebildet, zu der du schlafen gehst. In die verbleibenden Laubkarten wird noch eine Handvoll Windkarten eingemischt. Der gemischte Stapel wird verdeckt neben den Spielplan gelegt. Wer zuletzt etwas Goldenes in der Hand hatte, bekommt die weiße Feder und fängt somit an.

Nun beginnt die „Hallo-Phase“. Alle schlafenden Tiere wachen auf. Zu Beginn des Spiels findet diese Phase jedoch noch nicht statt. Wenn du aufwachst, darfst du dich entscheiden, beliebig viele deiner restlichen Laubkarten abzuwerfen, bevor du wieder auf fünf Karten nachziehst. Nimmst du dabei eine Windkarte, wird sie sofort aufgedeckt und laut vorgelesen. Ihr müsst sie gemeinsam abhandeln. Die Windkarte zählt nicht zu deinen Handkarten.
Anschließend folgt die „Gehe-schlafen!-Phase“. Hier wird überprüft, ob du schlafen musst. Solltest du die weiße Feder besitzen, kannst du dich stattdessen auch entscheiden, deinen regulären Spielzug durchzuführen. Gehen dir jedoch die Laubkarten aus, kann es sinnvoll sein, freiwillig zu schlafen. Entscheidest du dich für den Schlaf, gibst du die weiße Feder im Uhrzeigersinn weiter, schließt deine Augen und lässt sie bis zur nächsten „Hallo-Phase“ geschlossen.
Bleibst du wach, beginnt dein Zug jetzt mit der „Du mischt dich ein!-Phase“. Du darfst nun beliebig viele deiner Laubkarten ausspielen. Spezielle Laubkarten mit einem Rahmen aus Blättern darfst du jedoch nur eine einzelne spielen. Je nach gespielter Karte kannst du Steine aus dem Nest des Raben oder aus den Bauten der anderen Tiere stibitzen und in deinem eigenen Bau legen.
Willst du dir dabei die Steine ansehen, kann es passieren, dass du eine Rabenfeder auf der Unterseite entdeckst. In diesem Fall schnappt der Rabe nach dir. Du musst den Stein offen zeigen, in beliebiger Anordnung in deinen Bau legen und dir zusätzlich eine Rabenfeder aus dem Nest nehmen. Hast du drei Rabenfedern gesammelt, musst du alle Steine und Federn aus deinem Bau zurück ins Nest legen.
Zeigt die Unterseite des Steins jedoch ein Goldnugget, oder ist sie leer, passiert nichts weiter, und du darfst den Stein verdeckt und ebenfalls in einer beliebiger Anordnung in deinem Bau legen. Einmal platziert, dürfen diese Steine nicht mehr umgelegt werden.

Hast du nun alle Karten gespielt, die du spielen möchtest, folgt die „Der Rabe kommt näher!-Phase“. Du gibst die weiße Feder im Uhrzeiger weiter und schiebst den Blattmarker zur nächsten Tageszeit. Falls das Blatt wieder an den Anfang der Leiste gelegt wurde, bewegst du auch den Rabenmarker um ein Feld. Hat der Rabe nach der Runde, die eurer Anzahl entspricht, das Nest erreicht, wird das Spielende eingeläutet. Ihr spielt eine finale Runde, die sich etwas von den vorherigen unterscheidet.
In dieser letzten Phase darf nicht gesprochen werden. Ihr alle dürft verdeckt eine einzige Laubkarte vor euch ausspielen. Hast du die weiße Feder, drehst du deine Karte zuerst um und führst sie aus. Dann folgen alle Anderen im Uhrzeigersinn.
Sind jetzt alle Karten gespielt, halten alle die Hände vors Gesicht, ohne die Augen zu schließen. Dann zählst du bis drei, und alle greifen gleichzeitig zu einem beliebigen Stein aus irgendeinem Bau oder dem Nest. Hast du jetzt das Goldnugget erwischt, gewinnst du. Liegt das Goldnugget jedoch noch im Nest, hat der Rabe das Spiel gewonnen.

Fazit
„Gold Nugget“ ist an sich ein wirklich tolles Familienspiel, doch kann ich es nicht ganz uneingeschränkt empfehlen. Aktuell ist das Spiel nur auf Englisch oder Spanisch erhältlich, eine deutsche Version gibt es bisher nicht. Ich habe die englische Version gespielt, auf die sich auch meine Rezension bezieht.
Die Spielanleitung ist gut gestaltet und lässt keine Fragen offen. Auch die Karten sind hochwertig produziert, die Texte sind klar und gut lesbar. Das Artwork ist für mich grandios und so schön, dass ich es mir manche sogar als Bilde an die Wand hängen würde.
Das Spielmaterial ist ebenfalls von hoher Qualität und lässt sich gut greifen. Das macht das Spiel wirklich generationenübergreifend spielbar. Besonders gut finde ich, dass der Verlag Schlafmasken für alle Spieler beilegt, falls man Probleme hat, während der „Schlaf-Phase“ die Augen geschlossen zu halten. Auch Ersatzmaterial, falls mal ein Stein dem Staubsauger zum Opfer fällt, ist enthalten.
Was mir jedoch nicht so gut gefallen hat, ist das Spielende. Wenn ich weiß, dass sich das Goldnugget in einem Bau befindet, der weiter entfernt ist, habe ich kaum Chancen, es als Erstes zu greifen. Nach 30 Minuten Katz-und-Maus-Spiel um den einen Stein fühlt sich das ziemlich frustrierend an. Ich kann auch nicht sagen, wie sich das Ende besser gestalten lässt, aber so sind nun mal die Regeln.
Der spielerische Mittelteil hat mir jedoch sehr viel Spaß gemacht. Zudem finde ich den pädagogischen Effekt des Gedächtnistrainings durch den andersartigen Memory-Aspekt durchaus gegeben. Ich kann daher das Spiel allen empfehlen, die ein lustiges Memory-Spiel suchen, bei dem man den anderen in den Rücken fallen kann. Für mich lässt es sich ebenso gut mit Kindern wie auch mit anderen Generationen spielen.
Bewertung / Test
+ Hochwertige Karten und Material
+ Material gut greifbar
+ Ersatzmaterial mit in der Schachtel
+ Schönes Artwork
+ Gedächtnisfördernd
– kein gutes Ende
– keine deutsche Version
(Eine Rezension von Sebastian Axmann)

Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Spielecafé der Generationen – Jung und Alt Spielt – YouTube
Gold Nugget (2024)
Spielidee: Carles Carreras
Grafik: Carles Carreras
Verlag: 2Tomatoes Games
Anzahl der Spielenden: 2 bis 5 Spielende
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Pädagogisch wertvoll: Gedächtnisfördernd