Speed Letters | Familienspiel | ab 7 Jahren | 2 bis 5 Spielende | Erwan Morin | HCM Kinzel | pädagogisch wertvoll | generationentauglich
Kann man ein Lernspiel als Familienspiel einordnen? Ja, wenn der Spielspaß im Vordergrund steht und auch Erwachsene ihren Spaß damit haben können. Und vor allem sollte es die pädagogischen Absichten nicht gleich in Titel und Cover nach Vorne stellen. Dann ist bei Kindern eher die Neugier als die Ablehnung geweckt. Bei „Speed Letters“ kann man zudem den Schwierigkeitsgrad auf die Kinder abstimmen.
Das Spiel
Speed Letters ist ein Familienspiel von Erwan Morin und bei HCM Kinzel erschienen. Es ist für 2 – 5 Spielende geeignet und kann ab 7 Jahren gespielt werden.
Vordergründig geht es um das Buchstabieren. Wir spielen über 5 Runden. Man kann in jeder Runde ein längeres Wort nehmen, um die Schwierigkeit zu erhöhen oder man belässt es bei den 8-Buchstaben-Wörtern. Nach dem Vorlesen und Anschauen wird die Wortkarte umgedreht in die Schachtel gelegt und ist somit nicht mehr sichtbar.
Alle haben einen eigenen, gut gemischten Kartensatz mit den 26 Buchstaben des Alphabets. Nun gilt es, die Buchstaben dieses Wortes in beliebiger Reihenfolge herauszusuchen und mit in die Schachtel zu werfen. Dabei sagen wir die Buchstaben laut an. Also müssen sich alle merken, welche Buchstaben vergeben sind, bzw. noch fehlen. Es sind Wörter dabei, wo Buchstaben doppelt vorkommen. Da sollten dann auch zwei Buchstabenkarten in der Schachtel landen.
Sind alle der Meinung, es reicht nun, wird ausgewertet. Der Stapel im Karton wird herausgenommen und umgedreht. Von der Größe es Kartons her kann nichts untereinander rutschen. Wir haben also die Reihenfolge, in der die Buchstaben hineingeworfen wurden.
Nun wird Karte für Karte aufgedeckt, an ihren Platz im Wort gelegt und mit einer Belohnung belegt. Das sind zunächst Perlen, dann Goldnuggets, dann Rubine. Je später ein Buchstabe hinzugefügt wurde, desto höher die Belohnung. Nun stellt sich aber auch heraus, wer einen Fehler gemacht hat. Für jede falsch geworfene Karte muss die höchste erhaltene Belohnung abgegeben werden. Es gilt also, sich beim Spielen gut zu konzentrieren!
Von wem welche Karte gelegt wurde, erkennt man an der Farbe.
Wer in einer Runde die meisten Punkte (Perle 1, Nugget 2, Rubin 3) erlangt hat, bekommt die umgedrehte Wortkarte als Schatzkarte. Bei Gleichstand bekommen mehrere eine Schatzkarte.
In der fünften und letzten Runde kann man schwierigere Worte nehmen, die einen doppelten Schatz zeigen. Mit der Anzahl der Buchstaben lässt sich hier der Schwierigkeitsgrad noch einmal verändern.
Ab 7 Jahren? Das wäre die zweite Grundschulklasse. Da sind gerade alle Buchstaben bekannt und die Lesefähigkeit ist noch nicht ausgeprägt. Für Kinder der 2. und 3. Klasse (je nach Können) ist ein Kartensatz beigelegt mit einfacheren Wörtern.
Die Spielanleitung ist übersichtlich und verdeutlicht mit illustrierten Beispielen. Die Schrift ist recht klein, aber mit schwarzem Druck auf klarweißem Papier gut zu lesen.
Auf Plastik wurde komplett verzichtet. Die Papiertüte für die Belohnungen ist stabil genug um weiter verwendet zu werden. Auf dem folgenden Foto ist zu sehen, wie perfekt die Kartongröße ausgerechnet wurde.
Fazit
„Speed Letters“ ist sowohl Lern- als auch Familienspiel. Gut ist die Varianz, es auf die Fähigkeiten der teilnehmenden Kinder auszurichten. Neben dem korrekten Buchstabieren gilt es sich gut zu konzentrieren, weil die Buchstaben in wilder Reihenfolge verdeckt in den Schachteluntersatz geworfen werden. Neben dem eigenen Suchen nach den richtigen Karten ist es wichtig zu hören, welche Karten die Mitspielenden nennen. Das ist mit zwei und drei Personen noch gut zu leisten, mit vier oder fünf wird es dann schon eher stressig. Vor allem, wenn Schnelldenker mit am Tisch sitzen und die Mitspielenden durch das Tempo unter Druck setzen.
Wenn Kinder sich konzentrieren können und mit dem Zeitdruck umgehen können, ist „Speed Letters“ eine schöne Herausforderung. Für Erwachsene, gerade für ältere ist es eine schöne Konzentrationsübung. Das Durcheinander des eigenen Kartensatzes erfordert mehrfaches Durchblättern, was Kindern mit kleinen Händen schwer fallen könnte. Da sollten sich die Erwachsenen etwas zügeln und das Spieltempo nicht nach oben schnellen lassen.
Bewertung / Test
+ leichte Regeln, Varianz in der Schwierigkeit
+ neben der Rechtschreibung wird Konzentration geübt
– hat schon das leichte Geschmäckle nach Lernmaterial
(Eine Rezension von Paul Theisen)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”
Speed Letters (2023)
Spielidee: Erwan Morin
Grafik: n.n.
Verlag: HCM Kinzel
Anzahl der Spielenden: 2 – 5
Altersempfehlung Verlag: ab 7 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Generationentauglichkeit: Hier können die Jüngeren Wortschatz und Rechtschreibung üben, die Älteren zudem Konzentration. Das Material ist für alle Altersgruppen ab Grundschule geeignet.
Pädagogisch wertvoll: fördert Konzentration, Feinmotorik beim Durchblättern der Karten, Wortkunde und Rechtschreibung