Der Pott | Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 – 6 Spielende | Simone Riggo, Burkhard von Prondzynski & Dino Sechi | Demoela Giochi | generationentauglich
Handelt es sich bei Brettspielen um bestimmte Regionen in Deutschland, so sieht man wohl eher welche mit Berlin, Bayern oder den hohen Norden. Demoela Giochi hat sich mal ein anderes Fleckchen ausgesucht. Das Ruhrgebiet. Kommt mit auf eine Reise in den Bergbau, durch Fußballstadien, Currywurstbuden und den kleinen und größeren Städten im Pott.
Das Spiel
Der Pott ist ein Familienspiel von Simone Riggo, Burkhard von Prondzynski & Dino Sechi und bei Demoela Giochi erschienen. Es ist für 2-6 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Du bist auch im Pott zu Hause, oder hast eine Verbindung dorthin? Dann fühlst du dich hier ganz schnell heimisch. Ich geh mal davon aus, dass du schon mal Monopoly gespielt oder zumindest davon gehört hast. Denn im Grunde spielen wir nichts anderes und machen uns auf eine Reise durch das Ruhrgebiet.
Ihr seid Immobilienhaie und wollt das meiste Vermögen ansammeln. Dies schafft ihr durch geschicktes Verhandeln und gewinnbringende Investitionen. Zu Beginn macht ihr aus, wie lange ihr spielen wollt. Nach 60 oder 90 Minuten wird abgerechnet. Natürlich könnt ihr auch bis zum bitteren Ende spielen. Wenn also nur noch eine Person übrig ist und alle anderen bankrott sind.
Jede Person sucht sich eine Holzfigur aus, verteilt je nach Mitspielenden Geld und Besitzkarten. Je vier Bietkarten braucht ihr ebenfalls. Zählt alle Werte eurer Besitzkarten zusammen. Die Summe müsst ihr dann wieder abgeben. So starten alle gleichberechtigt in das Spiel. Am Anfang ist es zwar ein kleines hin und her, es macht aber durchaus Sinn.

Es wird reihum gewürfelt. Bist du am Zug, würfelst du mit beiden Würfeln und ziehst das Gesamtergebnis mit deiner Figur nach vorne. Bei einem Pasch hat man einen zusätzlichen Zug. Gelingt dir dies 3x musst du zwar nicht ins Gefängnis, aber dafür ins „Museum Folkwang“ und es kostet dich Geld, also Tacken.

Je nachdem auf welchem Feld du gelandet bist, wird eine bestimmte Aktion ausgelöst. Stehst du auf einer Stadt oder einem sonstigen Treffpunkt kannst du nicht, wie bei Monopoly, den Ort einfach kaufen. Es findet eine Versteigerung statt und alle sind dazu eingeladen. Wählt, erstmal geheim, mit euren Bietkarten eine Summe aus, die ihr für den Ort hergeben möchtet. Es macht auch durchaus Sinn, mal mehr zu bieten, als der Ort eigentlich wert ist. Warum? Vielleicht hast du ja schon einen Ort in derselben Farbe. Oder eine andere Person könnte dadurch den Wert seiner Karten steigern.
Verhandelt geschickt und gebt nicht alles gleich auf einmal aus. Sonst seid ihr ganz schnell pleite. Jedoch ist es auch nicht ratsam, gar nichts zu kaufen, weil man dann später nur noch Geld abgeben muss. Es ist wichtig klug und mit Bedacht sein Geld anzulegen.

Kommst du auf ein Feld, dass schon jemand besitzt, musst du die entsprechenden Abgaben bezahlen. Landest du auf einem „Wat mutt, dat mutt!“-Feld, ziehst du die oberste Karte vom Stapel. Ob darauf eine Bananenschale zu sehen ist oder nicht, entscheidet ob die Aktion sofort zu spielen ist, oder ob du sie dir für später aufheben kannst.
Ziehst du über „Los“, darfst du dir 200 Tacken nehmen. Das Geld im gesammelten Fond erhältst du bei „Zeche Zollern Museumsfonds“.
Wo viele Menschen leben, sind auch viele Straßen und Autobahnen. Deine Figur kommt bei der A 40 an? Dann kannst du dich entscheiden ob du in deinem nächsten Zug über die Autobahn fährst und folgende Aktion auslöst: Jeder setzt zwischen 10 und 50 Tacken ein und wählt eine noch freie Taube. Haben dies alle getan, wird gewürfelt. Der Gewinn geht an die Person, die den richtigen Tipp abgegeben hat.

Bimmelt die Uhr ist das Spiel vorbei. Spielt aber noch bis zum Startspielenden fertig, sodass alle gleich oft dran waren. Zählt nun alle Besitztümer zusammen. Wer ist der oder die Reichste im Pott?
Fazit
Monopoly begeistert seit jeher Jung und Alt. Und „Der Pott“ erfüllt diese Kriterien ebenso. Alle hatten Freude beim Spielen. Es ist immer was los. Da man ja immer irgendwie dran ist, war auch nie ein Stillstand zu erkennen. Viele kleine Nebenaktionen zwischendurch, peppen das Spielprinzip auf.
Es wirkt nicht nur so dahin geklatscht. Man sieht, dass sich die Autoren viele Gedanken gemacht und das Spiel mit viel Liebe zum Detail entwickelt haben.
Für einen gemütlichen Spieleabend mit Freunden und Familie ist „Der Pott“ perfekt. Räumt also euer Monopoly wieder in den Schrank und erobert das Ruhrgebiet.
Bewertung / Test
+ aufgepptes Monopoly
+ kaum Wartezeit zwischen den Zügen
+ Spieldauer variabel
– Vielspielende werden hier eher weniger glücklich
(Eine Rezension von Christiane Köstlinger)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Spielecafé der Generationen – Jung und Alt Spielt – YouTube
Der Pott (2023)
Spielidee: Simone Riggo, Burkhard von Prondzynski & Dino Sechi
Grafik: Demoela Giochi
Verlag: Demoela Giochi
Anzahl der Spielenden: 2-6 Personen.
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren.
Spieldauer: Ab 60 Minuten. Je nachdem auf wie viel Zeit ihr euch einigt.
Generationentauglich: Ja. Der Spielplan ist groß, das Spielprinzip kennt so gut wie jeder.
Pädagogisch wertvoll: Man lernt das Ruhrgebiet kennen. Mit anderen zu verhandeln oder wie viel Geld setzt man ein, steht an der Tagesordnung. Man lernt zu planen und Rückschläge einzustecken.