Labyrinth Team Edition | Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Brett J. Gilbert & Max J. Kobbert | Ravensburger Verlag | pädagogisch wertvoll | generationentauglich
„Das verrückte Labyrinth“ dürfte in fast allen älteren Spielesammlungen vorhanden sein, sei es auch in der Version „Labyrinth der Meister“ oder „3D Labyrinth“ neben vielen weiteren. Nun ist eine kooperative Variante erschienen. Ist sie innovativ genug, um sie ebenfalls in die eigene Spielesammlung aufzunehmen?
Das Spiel
Labyrinth Team Edition ist ein Familienspiel von Brett J. Gilbert & Max J. Kobbert und beim Ravensburger Verlag erschienen. Es ist für 2 – 4 Spielende geeignet und kann ab Jahren gespielt werden.
Spielplan und Gängeplättchen sind neu designt, erinnern aber durchaus an das gewohnte „Das verrückte Labyrinth“. Neu ist zum einen das „Buch von Daedalus„, als Kartenhalter für die Ereignisse, der zugleich markiert, wer an der Reihe ist. Zudem gibt es einzelne Spielerboards. Dort werden zwei der Schatzkarten deponiert, die in der aktuellen Runde erreicht werden sollen. An den Seiten ist Platz für zwei Zauber-Plättchen, die durch die Auswahl zu Spielbeginn Variation bringen. Am unteren Rand ist der Rundenablauf nochmal dargestellt.
Neu ist das „Buch von Daedalus“, das die Person bekommt, die an der Reihe ist. Durch Umblättern, sprich Aufdecken des nächsten Kärtchens wird ein Ereignis ausgelöst bevor die Aktionen des Spielzuges gemacht werden. Das kann sein, dass an markierter Stelle ein Gängeplättchen umgedreht eingeschoben wird und dann als Schutthaufen eine Barrikade darstellt. Das kann sein, dass bestimmte Gängekarten auf die Rückseite gedreht werden oder dass Spielfiguren auf bestimmte Startfelder versetzt werden müssen.
Wer nun an der Reihe ist, macht in gewohnter Manier seinen Spielzug: Gängeplättchen einschieben, dann die Figur ziehen. Ein Aktionsplättchen erlaubt, ein umgedrehtes Gängeplättchen auf die Vorderseite zurückzudrehen. Wir nun eines der Ziele erreicht, ist die Person nochmal an der Reihe und hat die Chance, auch das zweite Schatzkärtchen zu erfüllen. Danach werden die frei geworden Plätze auf dem Tableau vom Nachziehstapel wieder aufgefüllt.
Miteinander hat man das Spiel gewonnen, wenn alle Schatzkärtchen erfüllt wurden bevor im „Buch von Daedalus“ die letzte Seite umgeblättert wird.
Die abgelegten Schatzkärtchen ergeben mit ihren Rückseiten richtig zusammengelegt das Bild eines Labyrinthes, was aber für den Spielverlauf keine Rolle spielt. Ebenso haben die Tableaus keine wirkliche Funktion. Man kann sich auch so merken, dass man einmal im Spielzug ein Plättchen umdrehen darf. Es schaut so halt alles etwas besser aus. Da ist es schon interessanter, nach der Einführungspartie die anderen Zauberplättchen zu nehmen, die an Stelle des Umdrehens andere Funktionen erlauben.
Die Anleitung ist sehr gut. Alles ist Schritt für Schritt und mit Beispielen erklärt. Anhand der Abbildungen lassen sich bestimmte Passagen schnell finden, falls Unklarheiten auftauchen sollten. Das Material ist stabil. Die Tableaus sind etwas dünn, was aber kein Problem darstellt.
Farben und Symbole lassen sich gut unterscheiden. Bei den Daedalus-Karten muss man sich zunächst orientieren, wo genau ein Gängekärtchen eingeschoben werden soll. Aber auch das sollte kein Problem darstellen, das gegen generationenübergreifendes Spielen spräche.
Fazit
„Labyrinth Team Edition“ ist mehr als das Grundspiel, kann aber wie dieses gespielt werden. Wer „Das verrückte Labyrinth“ noch nicht hat, kann hier beherzt zugreifen. Ebenso ist es eine Option, hier mit aktualisierter Optik den Klassiker wieder auf den Tisch zu bringen.
Vom Spielerischen her bringt die kooperative Version nur begrenzt Neues. In meinen Runden mit der alten Grundversion war es bisher zumeist so, dass man bei den Zügen der Anderen mitüberlegt hat und zuweilen auch Tipps gegeben hat. Das war quasi semikooperativ ohne dass es so deklariert wurde. Die Störungen durch die Daedalus-Karten sind nicht ärger als wenn die Person, die vor mir an der Reihe war, einen für mich ungünstigen Zug gemacht hat. Durch die Möglichkeit des Zurückdrehens der Karten, die ansonsten ein Hindernis darstellen, ist der Ärger-Effekt nicht gross.
Wer das klassische „Das verrückte Labyrinth“ nur gelegentlich spielt und sich an dem heute nostalgischen Design nicht stört, braucht die „Team Edition“ meiner Meinung nach nicht.
Bewertung / Test
+ neues Design des altbewährten Klassikers
+ „Daedalus-Buch“ und die Auswahl an Zauberchips bringt Varianz
– nicht absolut innovativ, manches wirkt für mich aufgesetzt
(Eine Rezension von Paul Theisen)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”
Labyrinth Team Edition (2022)
Spielidee: Brett J. Gilbert und Max J. Kobbert
Grafik: Chiara Bellavite
Verlag: Ravensburger Verlag
Anzahl der Spielenden: 2 – 4
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 – 45 Minuten
Generationentauglichkeit: manche Symbole sind etwas klein, aber gut erkennbar. Die Schatzsymbole sind gut unterscheidbar. Die kooperative Variante lädt einmal mehr dazu ein, das „Verrückte Labyrinth“ generationenübergreifend zu spielen. Das Schieben funktioniert technisch nur nicht ganz so gut wie bei der ursprünglichen Version. Manchmal hakt es.
Pädagogisch wertvoll: