6 nimmt! Baron Oxx | Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 10 Spielende | Wolfgang Kramer und Michael Kiesling | Amigo | generationentauglich
Ein Blick in die Spielesammlung zeigt: es gibt etliche Spiele, die nach ein, zwei Jahren schon fast vergessen sind. Um so erstaunlicher, dass „6 nimmt!“ schon 30 Jahre alt ist und gar nicht verstaubt wirkt. Nun gibt es eine neue Version, die das Grundprinzip neu denkt. Jetzt nicht die Augen verdrehen, sondern anschauen!

Das Spiel
6 nimmt! Baron Oxx ist ein Familienspiel von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling und bei Amigo erschienen. Es ist für 2 – 10 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Vor Kurzem wurde hier die Jubiläumsversion vorgestellt und vor ein paar Jahren das Brettspiel. Nun sind bei „6 nimmt! Baron Oxx“ die Rinder farbig. Manche Karten zeigen einzelne, manche auch Ochsen in mehreren Farben. Beim Anlegen spielt nun die Zahl auf der Karte keine Rolle mehr, sondern ich muss farblich passend anlegen. Die Zahl gibt lediglich vor, in welcher Reihenfolge wir spielen. Wer die kleinste Zahl ausgelegt hat, spielt zuerst.
Je nach Personenzahl bekommen wir einen unterschiedlich dicken Nachziehstapel. Davon nehmen wir vier auf die Hand und ziehen erst wieder auf vier nach, wenn die Handkarten alle ausgespielt sind. Die gewählte Karten legen wir zunächst verdeckt aus.

Entscheidend für das Anlegen ist immer die rechts liegende Karte in einer Reihe. Wo zuvor noch zwei Möglichkeiten für die Farben waren, wird schnell durch das Anlegen eines Mitspielenden nur noch eine daraus. Erreiche ich mit meiner Karte die Summe 6 einer Farbe, muss ich die Reihe nehmen und die angelegte Karte wird zur ersten der neuen Reihe. Das passiert auch, wie in der ursprünglichen Version mit dem Spielen der sechsten Karte einer Reihe.
Gibt es keine Möglichkeit, die eigene Karte anzulegen, suche ich eine Reihe aus, nehme sie und wieder wird die gespielte Karte zum Beginn einer neuen Reihe.

Schauen wir uns mal die unten abgebildete Situation an, um das Vertrackte bei „6 nimmt“ zu verstehen: Hier ist die Person mit der 103 an der Reihe. An die beiden ersten Reihen kann nicht angelegt werden, hier geht nur Weiß, ebenso bei der untersten Reihe. Bei den beiden verbliebenen Reihen geht nur die mittlere, hier löst der sechste schwarze Ochse das Nehmen der Reihe aus. So etwas lässt sich ein wenig vorbereiten, doch kann man beim nächsten Zug in die eigene Grube fallen, wenn man nicht die passenden Karten noch zur Auswahl hat.

Vier Karten fallen als außergewöhnlich heraus:

Sie sind so vielfältig einsetzbar, haben aber auch eine hohe Zahl bei den Hornochsen zwischen den Zahlen. Sind alle Karten gespielt, bleibt die Auslage wie sie ist und alle addieren besagte Hornochsen. Hier hat dann mal gewonnen, wer die wenigsten Punkte erzielt hat.
Die gefaltete Anleitung ist angenehm groß gedruckt, Der gut verständliche Text ist mit Beispielen illustriert. Wer es noch angenehmer mag: oben ist ein QR-Code abgedruckt, der zunächst zur Produktseite des Verlags führt, und dort ist ein Erklärvideo auf Youtube verlinkt. Hier wird wieder hervorragend erklärt. So soll es sein!
Die Karten haben die Zahlen in allen vier Ecken. Man braucht sie nicht drehen und Linkshänder sind auch glücklich. Die Farben lassen sich klar unterscheiden. „6 nimmt! Baron Oxx“ ist generationentauglich.
Fazit
Das Grundspiel „6 nimmt“ ist ein gereifter Oldie, der immer noch gut ankommt. „6 nimmt! Baron Oxx“ hat ein ähnliches Spielgefühl, ich finde es aber pfiffiger und leichter zugänglich, weil es hier eher nach den Farben geht als nach den Zahlen. Einmal mehr kann man den Mitspielenden etwas verbauen, wenn man eine niedrige Karte spielt. So oder so ist es überraschend, was in einer Runde so passiert. Das wird natürlich um so unberechenbarer, je mehr Personen teilnehmen.
Es funktioniert zu Zweit, doch mit mehr Spielenden wird es turbulenter und lustiger. Auf der Packung ist die maximale Personenzahl mit 10 angegeben. Das ist erstaunlich und dürfte sogar funktionieren. Doch es müssen alle guten Blick auf die zentrale Auslage haben, das dürfte problemlos nur bis zu 6 Personen funktionieren. Ausprobieren konnte ich das noch nicht.
Wer das Grundspiel besitzt, das in meinen Augen zum Grundbestand einer jeden Sammlung gehört, braucht diese neue Version nur, wenn nun mal etwas Neues auf den Tisch soll. „Baron Oxx“ ist anders genug, um beide zu besitzen. Vermutlich wird es dann aber die alte Version vom Spieltisch verdrängen. Wer „6 nimmt!“ noch nicht kennt (Waaaas?!), sollte gerne zu dieser neuen Version greifen. Gerade mit Kindern erschließt sich diese Konzentration auf Farben besser. So oder so: Empfehlung, besonders für Gelegenheitsspielende!
Bewertung / Test
+ leicht zugänglich
+ variiert das Spielprinzip sinnvoll und auf frische Weise
(Eine Rezension von Paul Theisen)

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Spielecafé der Generationen – Jung und Alt Spielt – YouTube
6 nimmt! Baron Oxx (2025)
Spielidee: Wolfgang Kramer und Michael Kiesling
Grafik: Franz Vohwinkel
Verlag: Amigo
Anzahl der Spielenden: 2 – 10 Spielende
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 – 30 Minuten
Generationentauglichkeit: Ja.