Kitara | Kennerspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 4 Spielende| Eric B. Vogel | iello
In einer afrikanisch gestalteten Fantasywelt versuchen die Spielenden, ihr Volk zu entwickeln und auszubreiten. Hier gilt es zu taktieren um Mehrheiten, Verdrängungskämpfe zu führen, dabei aber die eigenen Leute hinreichend ernähren zu können. Die Gegenspielenden werden verdrängt, nicht besiegt und bei deren Zug verschieben sich die Verhältnisse wieder zu deren Gunsten.
Das Spiel
Kitara ist ein Kennerspiel von Eric B. Vogel und bei iello erschienen. Es ist für 2 – 4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Welcher Spielplan von Kitara in der Tischmitte liegt, richtet sich nach der Anzahl der Spielenden. Zu zweit ist es ein kleiner Spielplan, so kommt es schnell zu Konflikten. Vom eigenen Startbereich aus gilt es, sich auszubreiten, später kommt es zu Verdrängungen durch Kämpfe.
Neben dem eigenen Spielertableau liegt die Startkarte, für alle Spielende die gleiche. Übersichtlich sind die Zugmöglichkeiten dargestellt, die von oben nach unten abgearbeitet werden.

Zunächst kann man aus den ausliegenden Karten wählen. Je nach Anzahl der Kartensymbole auf den eigenen Karten wird die Auswahl grösser, genommen wird aber immer nur eine Karte. Der Kartenstapel ist nach Spielphasen aufsteigend aufgeteilt, die Karten werden also später komplexer. In der zweiten Spalte, dem Rekrutieren, werden die Figuren der Start- später nur der neuen Karte eingesetzt. Es gibt normale Krieger:in, Herrschertiere und Helden:innen.

Die nächste Zugphase ist das Bewegen. Dabei können einzelne Figuren, aber auch Gruppen über weiße Grenzen gezogen werden. Eine Gruppe kann die Figuren eines gegnerischen Feldes verdrängen, wenn es mehr sind. Dann ziehen sich die gegnerischen Figuren zurück, ebenfalls über eine weiße Grenze. War beim Angriff ein:e Held:in beteiligt, darf der, bzw. die erfolgreich Spielende einen Siegpunktchip aus dem Stoffsäckchen ziehen und es verdeckt vor sich ablegen.

Für jedes Herrschertier, das am Ende eines Zuges auf einem grünen Ruinenfeld steht, bekommt der Spielende zwei Siegpunkte. So ist es nicht unbedingt sinnvoll, sich allein auf eine starke Angriffstruppe zu konzentrieren. Das sinnvolle Verteilen der Figuren bringt Punkte. Im nächsten Zug wird der Nächste diese wieder zurückdrängen.
Hat der, bzw. die Spielende Zeichen für einen Wertungsmarker auf den Karten, werden nun auch hier Siegpunkte vergeben.
In der letzten Zugphase, dem Verwalten wird das Verhältnis der ausliegenden Karten zu den vom Spielenden besetzten Savannen gezählt. Das ist die Ernährungsphase. Schon bald wird das schwierig. Gibt es mehr Karten als besetzte Savannen, müssen entsprechend Karten zurückgegeben werden. Damit aber auch die auf den Karten abgebildeten Figuren und Effekte.

Nach dem ersten Entwickeln und Ausbreiten geht es dann hin und her mit dem Verdrängen und dem Taktieren nach Siegpunkten. Und da macht der Spielspaß eine scharfe Kurve nach unten. Das Ausbreiten wird durch das Ernähren scharf ausgebremst. Schnell stellt sich eher ein Gleichgewicht der Kräfte her. Es ist weder „Schach“ noch „Risiko“, so etwas dazwischen, um es salopp zu verdeutlichen.
Fazit
Kitara ist mit Aufwand und Liebe entwickelt, sorgfältig gestaltet und produziert. Die Spielpläne und das Material sind ansprechend. Es hat bei uns leider nicht gezündet. Das Verdrängen hat seinen Reiz, aber im nächsten Zug geht es wieder zurück. Sich besser zu entwickeln geht nur begrenzt, manchmal bekommt man nicht die Karten um wirklich weiterzukommen, manchmal hat man die Qual der Wahl, in der Ernährungsphase wieder Karten herzugeben. Kitara belohnt meiner Meinung nach zu wenig, es fühlt sich an wie eine rutschige Leiter.
Bewertung / Test
+ schön gestaltet, thematisch durchgehend
+ eingehende Regeln, Material erleichtert den Spielablauf
– Rückschläge in jeder Runde frustrieren
(Eine Rezension von Paul Theisen)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kennerspiel”
Kitara (2020)
Spielidee: Eric B. Vogel
Grafik: Miguel Coimbra
Verlag: iello
Anzahl der Spielenden: 2 – 4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Generationentauglichkeit: Alles gut erkennbar und deutlich, doch die Spielfiguren sind sehr klein und manchmal schwierig zu positionieren, dass sie auch stehen.