Tom schaut auf Bonfire von Hall Games (Kurzrezension von Tom Werneck)

Bonfire | Kennerspiel | ab 12 Jahren | 1-4 Spielende | Stefan Feld | Hall Games

Tom Werneck ist ein Urgestein des deutschen Brettspiel-Journalismus, deutscher Spieleautor und war viele Jahre Mitglied in der Jury „Spiel des Jahres“. Für unser Spielecafé der Generationen nimmt sich Tom die Zeit und schaut auf Spiele, die ihm wichtig sind. Für seinen heutigen Blick auf „Bonfire“ frischt Tom erst einmal unsere Kenntnisse ein bisschen in englischer Landeskunde auf.

Schachtel und aufgebauter Hauptplan
Mehr als nur eine schwache Funzel: Bonfire


Das Spiel

Bonfire
ist ein Kennerspiel von Stefan Feld und bei Hall Games erschienen. Es ist für 1-4 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.

An jedem 5. November erinnert England mit der Bonfire Night an Guy Fawkes und das Scheitern eines Sprengstoff-Attentats. „Bonfire“ hat also mit Licht zu tun. Die Spielstory zu „Bonfire“ wirkt aufgesetzt. Die Hüterinnen des Lichts haben die Leuchtquellen auf fernen Inseln deponiert. Nun gilt es, mit Hilfe von Gnomen das Licht wieder herbeizuschaffen.

Ein großflächiger Spielplan zeigt zahlreiche Inseln, eine zentrale Scheibe und hat Platz für Karten, welche die Spielenden erwerben können. Alle haben ein eigenes Tableau und einen Vorrat an der dreifeldrigen Streifen. Die bringen Ressourcen, wenn man sie nur geschickt und klug auf dem Tableau zurechtpuzzelt. Das erscheint auf den ersten Blick einfach, erweist sich aber als verzwickt.

Ressourcen und Aktionsplättchen ermöglichen Bewegung und Erwerb. Man segelt zu den Inseln, erwirbt bonfeieriges Licht, heuert Lichtgestalten und Altgnome an, bereitet Wege und Portale für die Hüterinnen des Lichts vor und bekommt Boni im Hohen Rat. Der Laufpfad zum Licht ist nicht gerade einfach. Außen legt jeder von links nach rechts Wegstücke um sein halbkreisförmiges Tableau. Die abzweigenden Verbindungen zu den Brennstellen für „Bonfires“ haben jedoch eine Lücke. Die füllen sogenannte Portale, die gegenläufig eingesetzt werden.

Das eigene Spieltableau wird mit Plätcchen bepuzzelt.
Arbeiterensetzspiel und Puzzle in einem.

Das klingt ziemlich komplex und ist es auch, bis man nach einem ersten Spiel den Ablauf und die Finessen der Regel im Griff hat. Dann merkt man, dass es vor allem auf eine gut austarierte Balance ankommt. Der ständige Mangel will gut verwaltet sein. Meist hat man von allem zu wenig und balgt sich um jede Ressource und jedes Plättchen. Die spielimmanente Verzahnung ist aber in sich stimmig und gut nachvollziehbar. Und spannend bleibt das Spiel bis zum Schluss. Man erwirbt zwar schon im Verlauf Siegpunkte, doch die meisten Punkte gibt es erst bei der Endabrechnung.

„Bonfire“ ist engagierten und erfahrenen Spielenden ans Herz zu legen, die umfangreiches Spielmaterial, ein Regelstudium und die Spieldauer nicht scheuen. Sie werden mit einem abwechslungsreichen und spannenden Spielerlebnis belohnt. Für das generationenübergreifende Spielen taugt es jedoch nicht.

 

(Tom Werneck)

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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kenner- und Expertenspiele”

Bonfire (2020)

Spielidee: Stefan Feld
Grafik: Dennis Lohausen
Verlag: Hall Games (Vertrieb Pegasus Spiele)
Anzahl der Spielenden: 1-4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 12 Jahren
Spieldauer: etwa 120 Minuten

Generationentauglichkeit: Überhaupt nicht.