Crime Zoom, Fall 3: Ein tödlicher Autor | Krimispiel | ab 12 Jahren | 1 bis 6 Spielende | Stèphane Anquetil | Aurora und Asmodee
Freunde, Familie, Kollegen und eine Gewinnerin eines Zeitungswettbewerbs sind eingeladen zur Cocktailparty anlässlich der Veröffentlichung des neuen Romans von Arnold Knox, des erfolgreichen Krimiautors. Doch plötzlich herrscht helle Aufruhr, denn kurz bevor die Party starten sollte, wird der Gastgeber vermisst. Und das, nachdem Schüsse im Haus gefallen sind. Soweit das Setting des dritten Falls aus der Crime Zoom Serie, das uns dieses mal ins Jahr 1929 versetzt.

Das Spiel
Crime Zoom – Ein tödlicher Autor ist ein Krimispiel von Stéphane Anquetil und bei Aurora und Asmodee erschienen. Es ist für 1 bis 6 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.
Für Krimibegeisterte ein nicht unbekanntes Umfeld, viele unterschiedliche Persönlichkeiten eingesperrt in einer festlichen Villa. Eine auf dem Papier schöne, frische Spielidee. Alles klingt verlockend.
Achtet bitte zu Beginn darauf, nur das aufzubauen und anzusehen, was auch in der Anleitung und auf der Startkarte angegeben wird, um euch nicht zu viele Hinweise zu geben. Um nicht zu spoilern habe ich nur Vorderseiten der Karten abgebildet.
Die 55 schön illustrierten Spielkarten werden zu unterschiedlich großen Räumlichkeiten zusammengesetzt und geben beim Umdrehen der jeweiligen Karten Details und nähere Informationen zu diesem Bereich wieder. Das ist ein Spielelement, das mir schon beim grandiosen „Time Stories“ aus dem gleichen Verlag sehr gut gefallen hat.

Hier allerdings haben uns beim Knobeln und Spielen zu viele Kleinigkeiten nicht ganz so gut gefallen. Man baut beim Start schon sehr viele Räume auf, so dass man gar nicht weiß, wo man genau beginnen soll, da es in meinen Augen keine richtige Einführung gibt. Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass man einfach drauf los „schnüffeln“ kann, aber ein wenig mehr Flavour-Text zu Beginn hätte uns gut gefallen um besser in die Geschichte zu kommen.

Es gibt am Spielende eine Wertung die uns für jede umgedrehte Karte Minuspunkte beschert. Auch diese Minuspunkte ließen uns nur sehr zaghaft in die Nachforschungen einsteigen, was durch die zu Beginn sehr große Auslage bei uns für gebremsten Spielfluss sorgte. Ein weiterer Punkt, der uns sauer aufgestoßen ist, waren die kleine, nicht gut lesbare Schrift auf den Karten und viele sehr kleine Hinweise, die uns trotz sehr guter Beleuchtung einfach auf Grund der Größe entgangen sind.
So knobelt und forscht man sich jedenfalls knapp 60 Minuten durch die Villa, befragt Verdächtige und sieht sich Indizien an, bis man sich schließlich sicher ist, den Fall lösen zu können.
Das Auflösen des Falles findet statt, indem man Fragen am Ende der Anleitung gestellt bekommt. Diese gliedern sich in Haupt- und Nebenfragen, für die es je nach Beantwortung Punkte gibt. Diese Punkte abzüglich der Minuspunkte für umgedrehte Karten ergeben eine Endsumme, für die es allerdings keine Endwertung in der Anleitung gibt.
Lediglich ein Vergleich mit Freundinnen und Freunden, denen man das Spiel nach dem Beenden weitergeben kann, wäre möglich. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen dieser Art wird nämlich nichts zerstört und alles kann in den Urzustand zurückgesetzt werden.
Fazit
„Crime Zoom – Ein tödlicher Autor“ hat einige gute Ideen, die aber für uns leider durch zu viele Unzulänglichkeiten nicht richtig zur Geltung kommen. Da sind vor allem die zu kleine Schrift und zu kleine Indizien zu nennen, die viel zu leicht übersehen werden können, trotz guter Beleuchtung. Eventuell könnte hier eine kleine Lupe weiterhelfen, wie etwa zum Beispiel beim tollen Micro Macro. Letzten Endes ist es auch zu glücksabhängig, ob hinter einer Karte ein Hinweis ist, oder ob wir in eine Sackgasse gelockt wurden. Mit logischen Rätseln hat es nichts zu tun.
Wir mögen auch eigentlich ganz gerne Exit-Spiele, hier wollte aber der Funke nicht recht überspringen. Krimifreunde mit guten Augen können sich auf die Wertung noch einen halbe bis ganzen Stern dazu addieren.
Jörgs Rezension zum 1. Fall findet Ihr hier
Monikas Rezension zum 2. Fall findet Ihr hier
Bewertung / Test
+ einfache und kurze Regeln, gute Anleitung
+ schöne Illustrationen
+ nichts wird kaputt gemacht, kann weitergegeben werden
– zu unübersichtlich
– keine richtige Wertung am Ende
– kann nur einmal gespielt werden
– Rätsel nicht vorhanden, sehr willkürlich
(Eine Rezension von Marlon Heinz)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
„Familienspiel”
Crime Zoom - Ein tödlicher Autor (2021)
Spielidee: Stéphane Anquetil
Grafik: Lucie Dessertine
Verlag: Aurora und Asmodee
Anzahl der Spielenden: 1-6 Spielende. Ich empfehle es für 2-3 Spielende.
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Spieldauer: ca. 60 Minuten
Generationentauglichkeit: Nein. Zu kleine Texte und kleine Hinweise auf dunklen Karten.