Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen – Keltis von Kosmos (Rezension)

Keltis – der Weg der Steine | Familienspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Reiner Knizia | Kosmos

Bevor ich so richtig tief in die Welt der Brettspiele eingetaucht bin, habe ich mir jedes Jahr zu Weihnachten ein Brettspiel gewünscht. Und weil ich mich selbst noch nicht so wahnsinnig gut auskannte und auch meine Eltern sich nicht mit dem Thema beschäftigen, wurde wie bei vielen anderen auch, einfach immer das Spiel des Jahres gekauft. So lernte ich 2008 Keltis kennen und habe es lange Zeit gespielt, bevor es vor kurzem mein Spieleregal verlassen musste. Ob es mir all die Jahre gefallen hat und warum es jetzt doch ausziehen musste, erfahrt ihr in der folgenden Rezension.

Zu sehen ist das Spiel Keltis mit dem gesamten Spielmaterial.
Keltis von Kosmos

Das Spiel

Keltis ist ein Familienspiel von Reiner Knizia und bei Kosmos erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Ziel des Spiels ist es, die meisten Punkte auf dem Pfad, der sich um das Spielbrett herumschlängelt zu machen und am weitesten nach vorne zu gelangen. Wie schaffen wir das?

Wenn du am Zug bist, spielst du eine deiner Handkarten aus. Es gibt dabei die 5 Farben rot, gelb, rosa blau & grün sowie die Zahlen 0 bis 10. Jede Zahl gibt es in jeder Farbe doppelt.

Entweder legst du eine der Handkarten einfach ungenutzt auf den Ablagestapel, startest eine neue Zahlenreihe in einer der fünf Farben der Steinpfade vor dir oder setzt eine schon bestehende Reihe fort. Zahlenreihen dürfen auf- & absteigend fortgesetzt werden, allerdings darfst du nie eine Karte zwischen zwei ausliegende Karten legen.

Jede ausgelegte Karte einer Farbe, ermöglicht deiner Spielfigur auf gerade diesem Pfad eine Bewegung. Beim Ablegen der Karten ergibt sich immer die Entscheidung, ob man lieber schnell auf einem der Pfade voranschreiten will, dafür aber größere Lücken in den Zahlenreihen lässt oder ob man nicht lieber doch auf die richtigen Karten wartet. Wirklich knifflig.

Zu sehen sind die Zahlenkarten von Keltis.
Legt die Karten taktisch ab.

Du musst mindestens 4 Schritte auf einem Pfad gehen, um dem Minusbereich zu entkommen. Abhängig von deiner Starthand darfst du auf einem der Pfade deine größere Figur starten lassen, diese verdoppelt die Punkte am Spielende.

Wenn du besonders schnell bist, hast du die Chance die begehrten Wegekärtchen auf den Pfaden aufzusammeln. Diese ermöglichen Extra-Schritte auf den Steinpfaden, Punkte am Spielende über Wunschsteine oder direkte Punkte über die Zählleiste. Hier lohnt es sich wirklich, schnell zu sein und ein gewisser Wettrenn-Charakter entsteht.

Zu sehen ist der Spielaufbau von Keltis für 4 Spielende.
Spielaufbau für 4 Spielende

Das Spiel endet, sobald die letzte Karte vom Nachziehstapel gezogen wurde oder fünf Spielfiguren den Zielbereich der Steinpfade erreicht haben.

 

Fazit

Keltis ist ein typisches glücksabhängiges einfaches Familienspiel. Freunde von strategischer Planung finden hier keinen Gefallen. Für Gelegenheitsspielende oder als Absacker ist es durch die wenigen Regeln und leichten Einstieg aber nahezu perfekt.


Oft ist schon zu Beginn absehbar, ob man gute Chancen auf den Sieg hat. Denn eine gute Startkartenhand mit 0-2er oder 8-10er Karten ist natürlich deutlich wertvoller als Zahlen aus der Mitte. Die Möglichkeit des Bedienens von den offenen Ablagestäpeln bietet ein wenig Gelegenheit zum Taktieren und Interaktion, kann aber nicht den wirklich großen Zufalls- & Glücksfaktor ausgleichen. Für schnelle und abwechslungsreiche Unterhaltung im Rahmen einer halbe Stunde kann man hier nichts falsch machen.

Unsere Sammlung musste es allerdings vor kurzem verlassen, da wir uns zum einen daran „satt gespielt“ hatten und zum anderen mit Ohanami ein Vertreter mit ähnlichem Mechanismus, was das Zahlen auslegen angeht, eingezogen ist, der uns noch besser gefällt.

 

Bewertung / Test
+ simple Regeln (gut verständlich & kurz in der Anleitung erläutert)
+ leichter Spieleinstieg
+/- zufalls- & glückslastig (das muss man mögen)

 

(Eine Rezension von Sarah E.)

Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Keltis (2008)

Spielidee: Reiner Knizia
Grafik: Martin Hoffmann, Claus Stephan
Verlag: Kosmos
Anzahl der Spielenden: 2-4 Spielende
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten

Generationentauglichkeit:  Bedingt. Die Symbole und Farben sind groß und deutlich genug. Die Regeln sind auch nicht wirklich schwer, aber unter 10 Jahren ist es meiner Meinung nach doch noch etwas schwer mit dem Taktieren und Abgreifen der Boni.