Ausverkauft | Familienspiel | ab 8 Jahren | 1-6 Spielende | Eloi Pujadas und Ferran Renalias | Frosted Games
Wer kennt es nicht? Ob im Theater, Musical, Oper oder Kino. Die besten Plätze sind immer zuerst belegt. Deshalb heißt es schnell sein und clever agieren, damit man noch gute Plätze ergattern kann. Denn sonst ist die begehrte Vorstellung… Richtig: Ausverkauft!

Das Spiel
„Ausverkauft“ ist ein Famlienspiel von Eloi Pujadas und Ferran Renalias und bei Frosted Games erschienen. Der Vertrieb erfolgt über Pegasus Spiele. Es kann mit 1-6 Spielenden und ab 8 Jahren gespielt werden.
„Ausverkauft“ kommt in einer kleinen Schachtel daher, die aber bis zum Rand gefüllt ist mit folgendem Material: 6 Theater, 6 Platzanweiser-Tableaus, 4 Zielanzeiger, 6 Stifte, 14 Wertungskarten in 3 Schwierigkeitsstufen sowie 8 Karten für die Solovariante.

Alle Spielenden erhalten je ein Theater und einen Stift. Die Platzanweiser-Tableaus werden jeweils zwischen zwei Spielenden platziert. Es werden 4 Zielkarten in der gewünschten Schwierigkeit gezogen und unter die Zielanzeiger gelegt.

Zuerst muss man sich in jeder Runde entscheiden, ob man auf dem Platzanweiser-Tableau die Siegpunkte oder Platzanweiser-Fähigkeiten ankreuzt. Danach wird auf dem jeweiligen Ticket der Runde ein Platz belegt, indem man einen Punkt einzeichnet. Die nun entstandene Form, bestehend aus den noch freien Feldern muss man nach den vorgeschriebenen Regeln in sein Theater einzeichnen.

Die Platzanweiser-Fähigkeiten helfen einem dabei, wenn die Form z. B. nicht mehr recht ins Theater passen will. So kann man in einigen Runden die Form beliebig drehen oder spiegeln, in anderen Runden darf man beispielsweise die Farbe frei wählen.
Alle Spielenden beginnen mit dem Tableau zur rechten Seite. Nach der Runde werden die Tableaus zurückgelegt und alle greifen sich das Tableau zu ihrer linken Seite. So spielen immer zwei Personen auf einem Platzanweiser-Tableau. Das heißt auch, dass die Mitspielenden die einzelnen Formen mitgestalten. Share and write! Dies kann manchmal ein Vorteil aber immer wieder auch ein Nachteil im Spielverlauf sein.

Auf diese Weise werden 14 Runden gespielt. Abschließend werden die Siegpunkte gezählt und auf dem eigenen Theater eingetragen. Wer die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.
Fazit
Ehrlicherweise muss man sagen, dass es sehr, sehr lange gedauert hat, bis ich mit dem Spiel „Ausverkauft“ „warm geworden“ bin. Das Design sprach mich nicht sonderlich an, dazu noch das neuartige Prinzip von „Share and write“. Ich konnte mir schlichtweg nichts darunter vorstellen. Bei den ersten drei Versuchen bin ich leider auch kläglich gescheitert, das Prinzip wollte sich mir einfach nicht erschließen. Da kann man wohl von dem berühmten Brett vorm Kopf sprechen. Letztlich ist der Knoten aber doch noch geplatzt und ich kann nur sagen: zum Glück!
„Ausverkauft“ ist nämlich wirklich einmal etwas ganz Anderes. Alle spielen gleichzeitig, das heißt es entstehen keine Wartezeiten. Dadurch ist das Spiel angenehm kurzweilig. Durch das Spielprinzip „Share and write“ muss man sich die Tableaus mit anderen Spielenden teilen. Das macht das Ganze sehr abwechslungsreich. Man hat sich einen Plan zurechtgelegt, wie man welche Sitze belegen möchte, dann bekommt man das Tableau von der anderen Seite und alle Pläne können mit einem Schlag hinfällig sein. Das ist meiner Meinung nach auch die größte Stärke von „Ausverkauft“. Es ist abwechslungsreich und man weiß nie genau, mit welchen Eintragungen man das Tableau beim nächsten Mal zurückbekommt.
Ein wenig schade finde ich, dass das komplette Spielmaterial sehr klein gehalten ist. Das beginnt beim Theater und den Tableaus und zieht sich bis zur Spielschachtel durch. Beim Eintragen der Formen in das Theater muss man schon sehr genau gucken und aufpassen, dass man die richtigen Sitze erwischt und mit den doch recht dicken Stiften nur das markiert, was markiert werden soll. Durch die breite Strichstärke der Stifte kann es schon einmal passieren, dass man glaubt, ein Sitz sei mit eingekreist, was dann jedoch gar nicht der Fall ist. Und auch bei der Spielschachtel hätte ich mir gewünscht, dass ein wenig mehr Platz für das doch recht umfangreiche Material vorhanden ist. So muss man sehr „stopfen“ und auch dann schließt die Schachtel nicht richtig. Das ist beispielsweise beim Transport oder wann immer es nicht möglich ist, die Schachtel gerade in einer waagerechten Position zu halten, etwas ungünstig.
Durch das sehr kleine und schwierig zu erkennende Material ist auch generationenübergreifendes Spielen sehr schwierig möglich. Es passiert leicht, dass man etwas falsch markiert oder auch, dass man über vorhandene Markierungen drüber wischt und Linien dann plötzlich verschwinden. Ich finde das sehr schade, denn vom Spielprinzip her könnte ich mir „Ausverkauft“ sehr gut im generationenübergreifenden Spiel vorstellen.
Bewertung / Test
+abwechslungsreicher Spielverlauf
+neuartiges Spielprinzip „Share and write“
+interessantes Thema, gut umgesetzt
– Spielmaterial sehr klein
– viele Dinge schwierig zu erkennen bzw. zu markieren
– Linien verwischen schnell
(Eine Rezension von Annika Harms)

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Ausverkauft (2023)
Spielidee: Eloi Pujadas und Ferran Renalias
Design: Daniel Müller (deutsche Version)
Illustration: Meeple Foundry
Verlag: Frosted Games
Vertrieb: Pegasus Spiele
Anzahl der Spielenden: 1-6
Altersempfehlung Verlag: ab 8
Eigene Altersempfehlung: ab 8
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Generationentauglichkeit: nein, das Material ist insgesamt zu klein und die Details sind zu schwierig zu erkennen.