Schrödingers Katzen | Bluff Kartenspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 6 Spielende | Chris O’Neill, Heather O’Neill & Adriel Lee Wilson | Amigo | generationentauglich | bedingt pädagogisch wertvoll
Das physikalische Gedankenexperiment von Schrödingers Katze ist so berühmt, dass es davon sogar witzige T-Shirts gibt. Nun also auch ein eigenes Kartenspiel für die makabere Frage: Ist die Katze im Karton tot oder lebendig? Solange wir den Karton nicht öffnen, hat sie Physikalisch gesehen – wie die Quanten – beide Zustände gleichzeitig.

Das Spiel
Schrödingers Katzen ist ein Bluff-Kartenspiel von Chris O’Neill, Heather O’Neill & Adriel Lee Wilson und bei Amigo erschienen. Es ist für 2-6 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
In „Schrödingers Katzen“ bekommen alle Mitspielenden in der ersten Runde 6 Handkarten – in den folgenden Spielrunden dann immer eine weniger. Dabei kann es sich um lebende Katzen, tote Katzen, einen leeren Karton oder eine Heisenbergsche Unschärferelation handeln. Keine Sorge, man muss die komplizierten physikalischen Theorien und Gedankenexperimente nicht kennen oder verstanden haben, um das Spiel spielen zu können. Es geht hier nur um den Spaß am Bluffen und an den Katzen-Karten. Aber zugegeben könnte der Anblick der toten Katzen für Katzen-Fans doch etwas lieblos sein.

Anhand einer Tafel, die für alle in der Mitte liegt, kann ich eine Ansage machen, wie viele Karten einer Sorte insgesamt im Spiel sind – also versteckt auf den Händen aller Personen. Dabei darf ich natürlich auch auf Risiko gehen und bluffen. Die lila Karte der Heisenbergschen Unschärferelation ist dabei ein Joker – sie kann ein leerer Karton, eine tote oder eine lebendige Katze gleichzeitig sein. Ganz, wie ich es brauche.
Nach meiner Ansage darf ich diese auch beweisen, indem ich beliebig viele der angsagten Sorte vor mir auslege, z.B. zwei lebende Katzen. Tue ich das, darf ich bis zu so viele Karten verdeckt abwerfen und neu ziehen. Dadurch kann ich meine anfängliche Kartenhand beeinflussen und bessere Ansagen machen.

Ich darf den Marker bei Ansagen nie nach links bewegen, sondern muss immer eine höhere Ansage machen als die vorherigen Spielenden. Wenn ich mich das nicht traue, zweifle ich die vorherige Ansage an und will sehen.
Wenn die Ansage gestimmt hat, also genug Karten der richtigen Sorte im Spiel sind, habe ich den Fehler gemacht und scheide aus. Wenn ich zu Recht angezweifelt habe und zu wenige Karten der richtigen Sorte im Spiel sind, scheidet der Spielende aus, der zuletzt eine Ansage gemacht hat.
Mehr als angesagt ist kein Problem. Wer nach maximal sechs Runden (in dieser hat jeder nur noch 1 Handkarte) als letzter Spielender übrig bleibt, hat gewonnen. Im Spiel zu zweit oder zu dritt hat jeder drei bzw. zwei Pfotenabdrücke als Leben. Hier scheidet man erst aus, wenn man keine Leben mehr hat.

Alle Spielenden bekommen am Anfang eine unterschiedliche Physikatze – die Namen kommen uns zum Teil ein wenig bekannt vor, wie z.B. Krallbert Einstein oder Marie Schnurrie. Jede Physikatze hat eine besondere Fähigkeit, die ich einmal im Spiel einsetzen darf. Das kann mir im richtigen Moment das Fell retten!
Schrödingers Katzen ist generationentauglich. Ich muss nie zu viele Karten auf einmal auf der Hand halten, die Farben und Symbole sind groß und gut zu unterscheiden, die Texte auf den Physikatzen-Karten gut lesbar. In vereinfachter Form ist das Spiel auch für Kinder als normales Bluff-Spiel spielbar.
Fazit
Natürlich ist „Schrödingers Katzen“ eigentlich ein Bluff-Spiel wie jedes andere. Trotzdem hat es uns wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich glaube, dafür muss man entweder Katzen-Fan, Physik-Fan oder im besten Fall beides sein – Nerd sein hilft auf jeden Fall auch.
Das Spiel macht zu zweit, aber auch in größerer Runde Laune und Spaß, egal ob man gewinnt oder verliert. Es ist nicht zu komplex aber auch nicht zu einfach. Wenn man mit jüngeren spielen möchte oder das Spiel zum ersten Mal spielt, kann man auch die Physikatzen weglassen, aber so arg kompliziert sind die auch nicht.
Bewertung / Test
+ hübsches Kartendesign
+ humorvolle Heranführung an ein komplexes Thema
+ schnell erklärt und schnell gespielt
+/- Bluff-Spiel
– ggf. abschreckendes Physik-Thema
(Eine Rezension von Elisabeth Sandner)

Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
ACHTUNG – hier geht es zu unserem YouTube-Kanal:
Spielecafé der Generationen – Jung und Alt Spielt – YouTube
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”
-
... Altersgruppe bis 10 Jahre
-
... Altersgruppe ab 10 Jahre
-
... Altersgruppe ab 71 Jahre
Schrödingers Katzen (2023)
Spielidee: Chris O’Neill, Heather O’Neill & Adriel Lee Wilson
Grafik: James Stowe
Verlag: Amigo
Anzahl der Spielenden: 2 – 6 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren
Spieldauer: ca. 20 min
generationentauglich: Ich muss nie zu viele Karten auf einmal auf der Hand halten, die Farben und Symbole sind groß und gut zu unterscheiden, die Texte auf den Physikatzen-Karten gut lesbar.
bedingt pädagogisch wertvoll: Weckt vielleicht das Interesse an physikalischen Theorien – wer weiß?