The Glade | Kennerspiel | ab 14 Jahren | 1 bis 4 Spielende | Richard Breese | R&D Games
Ein Cover mit Anziehungskraft. Eine helle Waldlichtung über der sich das grüne Blätterdach schließt und eine kleine ruhige Oase der Entspannung entstehen lässt. Entspannung!!! Völlig falsch gedacht! „The Glade“ wird in eurem Kopf eher einen kleinen Waldbrand entfachen, zu erkennen an den kleinen weißen Rauchfahnen, die von euren Köpfen aufsteigen werden.
Das Spiel
The Glade ist ein Kennerspiel von Richard Breese und bei R&D Games erschienen. Es ist für 1-4 Spielende geeignet und kann ab 14 Jahren gespielt werden.
Ziel des Spiels ist es, passende Sets aus Tieren, Früchten und Blättern auf eurem Waldtableau auszulegen. Belohnt werdet ihr mit Giftpilzen, welche ihr in der Lichtung, in eurem Lager oder auf umschlossenen Gebieten eures Waldtableaus platziert, um so Punkte für einen Sieg zu generieren. Die Lichtung kommt in die Tischmitte, die Spielsteine in den Stoffbeutel. Alle bekommen ein eigenes Waldtableau, ein Bänkchen und die Giftpilze der gewählten Spielfarbe. Diese platziert ihr am Rand der Lichtung. Zieht anschließend noch 8 Steine aus dem Beutel und legt sie auf euer Bänkchen.
Jeder Stein hat 3 Merkmale:
- 1 Tier (Igel, Maus, Eichhörnchen oder Frosch)
- 1 Waldfrucht (Eichel, Brombeere, Haselnuss oder Pilz)
- 1 Blatt (Buche, Kastanie, Ahorn oder Eiche). Das Blatt bestimmt zudem immer die Farbe des Steins.
Durch die Kombination dieser Merkmale ergeben sich 64 Steine. Von denen es jeden genau zweimal gibt. Es sind also insgesamt 128 Steine im Spiel.

Seid ihr am Zug, versucht ihr aus euren Steinen passende Kombinationen aus 1 bis 4 Steinen zu bilden und in eure Waldlichtung zu legen. Passend heißt:
- Alle Steine müssen mindestens ein gemeinsames Merkmal haben. Die beiden anderen Merkmale müssen sich immer unterscheiden.
- Alle Steine müssen mindestens zwei gemeinsame Merkmale haben. Das dritte Merkmal muss sich immer unterscheiden.
Zur besseren Veranschaulichung findet ihr im nächsten Bild zwei Beispiele:
- Oberes Set: Alle 4 Steine haben das gleiche Blatt, aber vier verschiedene Tiere und vier verschiedene Früchte
- Unteres Set: Alle 4 Steine haben das gleiche Blatt, das gleiche Tier (=Igel), aber vier verschiedene Früchte.

Die gefundenen Kombinationen legt ihr auf eurem Waldtableau aus. Ausgehend vom mittleren Feld. Es kann horizontal oder vertikal gelegt werden. Angrenzend zu Legen ist kein Muss. Wird angrenzend gelegt, sind die Kombinationsregeln einzuhalten. Das heißt, es müssen mindestens ein oder zwei identische Merkmale vorhanden sein, der Rest muss sich unterscheiden. Und genau hier beginnt der Denksport!
Gelingt es euch, einen Satz aus 3 Steinen auszulegen, dürft ihr einen eurer Giftpilzmarker vom Rand der Lichtung in die Mitte der Lichtung verschieben. Dazu sucht ihr euch im Raster genau das Feld, welches den Kriterien des fehlenden vierten Steins entspricht. Jeder so platzierte Giftpilz ist am Schluss einen Punkt wert.

Bekommt ihr einen passenden Stein auf die Hand, mit dem ihr ein bereits ausliegendes 3er-Set vervollständigen könnt (das kann auch das Set einer anderen Person sein!), platziert ihr den Stein im entsprechenden Waldtableau und nehmt euch den passenden Giftpilz aus der Lichtungsmitte. Legt ihn in euer Lager. Jeder Giftpilz im Lager ist zwei Punkte wert.
Ihr könnt die Giftpilze in eurem Lager nochmals aufwerten, indem ihr auf eurem Waldtableau umschlossene Felder schafft und die Pilze hier einbettet. Jeder umschlossene Giftpilz auf eurem Waldtableau ist drei Punkte wert.

Nach eurem Zug zieht ihr wieder auf 8 Steine nach. Können keine Steine mehr nachgezogen werden oder platziert eine Person ihren letzten Giftpilz, endet die Partie. Nach einigen Partien darf gerne auf die asymmetrische B-Seite der Waldtableaus gewechselt werden. Die Grundregeln bleiben, der Schwierigkeitsgrad steigt. Versucht zusätzliche Übereinstimmungen zwischen den auf dem Waldtableau aufgedruckten Symbolen und den darauf platzierten Steinen herzustellen. Belohnt werdet ihr mit zusätzlichen Punkten.
Fazit
„The Glade“ ist kein Spiel für die breite Masse! Es definiert seine Zielgruppe sehr genau und wird seine Fans unter denjenigen finden, die gerne grübeln, tüfteln und kombinieren. Allen anderen wird höchstwahrscheinlich die Leichtigkeit fehlen, die man üblicherweise von einem Legespiel erwartet. Wer aber Spiele wie Qwirkle und Scrabble mag und sagt, es darf gerne etwas mehr sein….dann nur zu! Darüber hinaus überzeugt „The Glade“ mit schönem Material und einem Naturthema. Zugegebenermaßen könnte man jedes beliebige Thema darüberstülpen. Aber Naturthemen gehen ja bekanntlich immer und die Aufmachung dazu ist ausgesprochen hübsch.
Was bei Qwirkle mit 2 Kombinationskriterien (Form/Farbe) noch sehr einfach und familientauglich daher kommt, wird bei „The Glade“ mit 3 Kombinationskriterien (Tier/Blatt/Frucht) zur Herausforderung. Nicht allen fiel es leicht, die möglichen Kombinationen zu erkennen. Daher scheidet „The Glade“ als Familienspiel oder gar generationsübergreifendes Spiel definitiv aus. Neben der anspruchsvollen Spielmechanik sind die Symbole zu klein und die Vielzahl der Merkmale eine Herausforderung fürs Auge.
Gefehlt hat uns die Möglichkeit, die Steine auf dem eigenen Bänkchen zu tauschen. Zum Beispiel als Ersatz für den eigenen Spielzug. Denn hat man nicht die passenden Steine, um gute Kombinationen zu legen, kann es schnell zäh werden. Das ist allerdings ein Problem, dass mit einer einfachen Hausregel gänzlich behoben werden kann. „The Glade“ ist mit jeder Personenanzahl gut spielbar, auch solo. Wobei klar sein sollte, dass mit jeder Person auch die Wartezeiten zunehmen. Und wer noch nicht gefordert genug sein sollte, wechselt zur asymmetrischen B-Seite und spielt mit Übereinstimmungsmarkern.
Bewertung / Test
+ wertet ein altbekanntes Legespielprinzip auf
+ anspruchsvoll
+ schönes Material und schöne Gestaltung
+ solo spielbar
– kopflastig und mit Wartezeiten verbunden
– glückslastig
(Eine Rezension von Monika Glashauser)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
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The Glade (2023)
Spielidee: Richard Breese
Verlag: R&D Games
Grafik: Vicki Dalton
Anzahl der Spielenden: 1-4 Spielende
Altersempfehlung Verlag: Ab 14 Jahren.
Spieldauer: 60 Minuten
Generationentauglichkeit: Nein. Die Kopflastigkeit und die Größe der Symbole steht dem entgegen. Zudem sind die Vielzahl der Merkmale auf dem eigenen Tableau eine Herausforderung fürs Auge.