Federflink | Familienspiel | ab 7 Jahren | 2-4 Spielende | Juan Rodriguez und Julian Prothiére | Piatnik
Alle Vögel sind schon da, alle Vögel alle … Oder doch nicht? Moment mal, eben saß der blaue Vogel noch woanders und wo ist der Grüne hingeflogen? Anscheinend hat er sich für einen anderen Abschnitt des Drahtseils entschieden, um sich dort in Pose zu werfen und ein Selfie zu machen. Schafft ihr es, bei all dem Geflatter den Überblick zu behalten? Seid gespannt, denn Federflink kann zu einem richtigen Drahtseilakt werden.
Das Spiel
„Federflink“ ist ein Familienspiel von Juan Rodriguez und Julian Prothiére und bei Piatnik erschienen. Es kann mit 2-4 Spielenden und ab 7 Jahren gespielt werden.
Der Spielkarton dient gleichzeitig als Halterung für das Drahtseil. In der übersichtlichen Spielanleitung ist sehr anschaulich erklärt, wie man aus den drei Holzmasten, dem Spielkarton und dem Seil eine Hochspannungsleitung nachbaut. Außerdem befinden sich im Karton 20 Eier, 24 Selfie-Karten, 6 Smartphoneplättchen und natürlich das Wichtigste: 24 Vögel, aufgeteilt in 3 Familien in jeweils 4 Farben.


Ist das Drahtseil aufgebaut, nehmen alle Vögel auf dem Schachtelrand Platz. Von jeder Farbe wird jeweils ein Vogel in der Mitte von jedem Seilabschnitt gesetzt. Alle Spielenden erhalten 3 Eier, sowie 3 Selfie-Karten.
Ziel des Spiels ist es, die Vögel nach Kriterien, die auf den Selfie-Karten angegeben sind, auf dem Drahtseil zu platzieren. Die Karten haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade von 2-5. Je höher die Zahl, desto mehr Vögel müssen für ein gelungenes Selfie angeordnet werden. Aber das bedeutet auch, dass sie am Ende mehr Punkte bringen.

Es wird reihum gespielt. Wer an der Reihe ist, platziert einen Vogel und versucht dabei die Kriterien zu erfüllen, die den Selfie-Karten auf der eigenen Hand entsprechen. Sitzen die Vögel nach dem Platzieren in der Anordnung auf dem Seil, wie auf einer eigenen Handkarte angegeben, ruft man laut „Selfie!“. Jetzt darf man die Karte auf einem persönlichen Ablagestapel ablegen und von einem Kartenstapel eine neue Handkarte ziehen.
Das Spiel endet, wenn alle Vögel auf dem Seil platziert sind oder keine Selfie-Karten mehr nachgezogen werden können. Als Abschluss gibt es die Phase 2 „Time to fly“. Hierbei startet die Person, die den letzten Vogel auf das Drahtseil gesetzt hat. Es wird ein beliebiger Vogel ausgewählt. Dieser wird an den Schwanzfedern nach unten gezogen und ruckartig losgelassen. Das Ziel dabei ist es, dass genau ein Vogel auf dem Seil sitzen bleibt. Gelingt dies, darf man eine Selfie-Karte aus der Hand auf seinen persönlichen Ablagestapel legen. Bleibt mehr als ein Vogel sitzen oder fallen alle Vögel herunter, gibt es leider keine Belohnung.
Am Schluss werden die Punkte auf den Selfie-Karten des persönlichen Ablagestapels zusammengezählt. Wer am meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
Fazit
Bei „Federflink“ hat uns das Material direkt neugierig gemacht. Diese witzig gestalteten Vögel in den buntesten Farben, dazu ein Seil und drei Pfosten. Das wollten wir unbedingt sofort ausprobieren. Und auch aufgebaut punktet das Spiel hier mit der Gestaltung und der ansprechenden Aufmachung. Nach dem ersten Versuch waren wir ein wenig zwiegespalten. Der Spielmechanismus ist einfach mal etwas total anderes und alleine deshalb, macht es schon Spaß, sich an dem Spiel zu versuchen. Wir haben aber auch relativ schnell gemerkt, dass es sehr knifflig sein kann, alle Vögel richtig anzuordnen und so die meisten Punkte zu generieren. Das hat bei einigen Spielenden auch schnell Frust verursacht. Hat man gerade seine Vögel platziert und ist im nächsten Zug vielleicht bereit für das tolle 5 Punkte-Selfie, kommt einem eine andere Person zuvor und ändert die mühsam aufgebaute Anordnung wieder um. Auch das Platzieren der Vögel auf dem Drahtseil ist nicht so leicht, wie man auf den ersten Blick denken mag. Da purzelt schon mal der eine oder andere Vogel ungewollt wieder herunter und alle anderen erhalten einen Bonus. Das kann Einen schon mal zur Weißglut bringen. Letztlich ist das, denke ich, aber auch eine Typfrage. Die Einen können mit dem eventuellen Frust gut umgehen und sehen darin eher den gesteigerten Spielspaß. Andere wiederum lassen sich leicht ärgern und verlieren schnell die Freude an dem Spiel.
Uns hat es gut gefallen. Und mal ehrlich: Tief durchatmen und noch einmal von vorne beginnen: Diese Notwendigkeit kennen wir alle aus unserem Alltag. Warum das also nicht spielerisch trainieren und so für die nächste Situation vielleicht besser gewappnet sein?
Beim generationenübergreifenden Spielen haben wir festgestellt, dass das Drahtseil wirklich schwierig zu sehen ist. Deshalb sind einige Vögel schon beim Platzieren daneben gelandet und es war leider nicht möglich „gleichberechtigt“ Punkte zu generieren. Und auch das Absetzen der Vögel auf dem Drahtseil ist eine feinmotorische Herausforderung, da alles schon sehr wackelig ist. Deswegen ist generationenübergreifendes Spielen hier leider nicht so einfach möglich.
Bewertung / Test
+innovativer Spielmechanismus
+Sschönes Material
+übersichtliche Spielanleitung
+/- Ärgerfaktor, das empfindet jeder anders
– evtl. hohe Frustration
– Drahtseil für die ältere Generation schwierig zu sehen
(Eine Rezension von Annika Harms)
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Federflink (2024)
Spielidee: Juan Rodriguez und Julian Prothiére
Illustration: Jonathan Aucomente
Verlag: Piatnik
Anzahl der Spielenden: 2-4 Spielende
Altersempfehlung Verlag: Ab 7 Jahren.
Eigene Altersempfehlung: Für Kinder mit hoher Frustrationstoleranz ab 7, sonst eher ab 8 oder 9.
Spieldauer: Ca. 20 Minuten.
Generationentauglichkeit: Nein, das Drahtseil ist schwierig zu sehen und das Spielprinzip feinmotorisch eine zu große Herausforderung.