Die Abgründe der Menschlichkeit – Arschlochmensch von Kampfhummel Spiele GmbH (Rezension)

Arschlochmensch | Gruppenspiel | ab 16 Jahren |  3 bis 6 Spielende | Angela Vögtli und Jerome Müller | Kampfhummel Spiele

Dieses Spiel trifft alle Nerven, die schwarzen Humor als ihr Eigen nennen. Das Erschreckende an diesem Kartenspiel ist, dass es die Wahrheit spricht. Denn all diese Arschlöcher, die hier kreiert werden, kann es da draußen tatsächlich geben!

Der Spielekarton mit dem gesamten Material.

 

Das Spiel
Arschlochmensch ist ein Gruppenspiel von Angela Vögtli und Jerome Müller und ist bei Kampfhummel erschienen. Es ist für 3-6 Spielende geeignet und kann ab 16 Jahren gespielt werden.

In dieser handlichen Spieleschachtel stecken jede Menge Abgründe, erschreckende Wahrheiten und richtig viel Spaß! Niedrige Werte, am Besten Minuswerte zu erzielen, das kennt man schon aus diversen anderen Kartenspielen. Aber dieses Werk fügt dem Ganzen noch eine spezielle Note bei: Die Werte sind an Eigenschaften oder Vorlieben von Menschen gekoppelt. Je schlechter, desto niedriger der Wert. Es wird also der Mensch bewertet … und wir wollen so schlecht wie nur möglich sein – ganz im Gegensatz zu unserer guten Erziehung. Daher können wir unsere Gutherzigkeit, Taktgefühl, Anstand und alles was Mutter uns lehrte, an den gegnerischen Charakteren auslassen. Wir können ihnen positive Eigenschaften verpassen, die natürlich mit positiven Werten daher kommen! Aber das will in diesem Spiel ja niemand!

Wie funktioniert das Ganze? Alle Spielenden wählen sich einen Startcharakter, welcher schon mit Startwerten ausgestattet ist. Diese gilt es von nun an zu „optimieren“. Gespielt werden 3 Phasen zu je 4 Runden. Jede Phase hat einen eigenen Kartenstapel. Wer startet legt eine aus, um die erste Runde damit zu kennzeichnen. Liegen 4 Karten aus, ist die Phase durchgespielt.
Alle bekommen noch drei Startkarten auf die Hand. In jeder Runde versuchen die Spielenden nun, ihre Charakter durch wirklich teilweise schockierende Eigenschaften zum absoluten Arschloch zu formen. Zeitgleich versuchen alle die gegnerischen Charakter zu „retten“, indem sie diese mit netten positiven Optimierungskarten ausstatten.

Ein Spielzug ist hier denkbar einfach:
– eine Karte vom aktuellem Stapel ziehen
– optional eine Karte mit einer ausliegenden Karte tauschen
– optional eine Aktionskarte spielen
– eine Optimierungskarte muss ausgespielt werden

Durch die unterschiedlichen Karten entstehen nun Runde um Runde, die unterschiedlichsten Arschlöcher, eines schlimmer als das andere.


So kann sich der Charakter im Verlaufe des Spieles entwickeln. In diesem Fall eher schlecht.

 

Fazit
„Arschlochmensch“ ist das zweite Spiel dieser Art. Davor wurde das „Arschlochkind“ veröffentlicht. Beide Spiele lassen sich kombinieren und die nervigste Familie kreieren. Ich war skeptisch…ein Spiel in dem man zu einem Arschloch wird…hmm…aber was soll ich sagen: Es macht richtig Laune! Durch die vielen Interaktionen kommt viel Gesprächsstoff auf den Tisch. Wir haben es in unterschiedlichen Konstellationen gespielt; auch in Gruppen mit Jugendlichen – es kam richtig gut an! Hier bekommt man eine Abneigung gegen positive Eigenschaften! Man will ein super Lügner werden, der schlimmste Rassist oder der ekeligste Faulpelz.

Die Anleitung ist schnell verständlich, bietet Beispiele und es kann sofort los gespielt werden. Das Thema könnte gruseliger nicht sein, aber es wurde gut verpackt! Nicht alle wagen sich an die Abgründe der Menschlichkeit. Aber wer sich hier ran traut, wird mit Spaß und geselligen Runden belohnt!

 

Bewertung / Test
+ schnell verständliche Regeln
+ super Material
+ thematisch
-/+ am Besten spielt man es in einer größeren Runde ab 4 Personen

 

(Eine Rezension von Kathrin Rastedt)

 

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Arschlochmensch (2024)

Spielidee: Angela Vögtli & Jerome Müller
Grafik: Brainfart
Verlag: Kampfhummel Spiele GmbH
Anzahl der Spielenden: 3-6 Personen
Altersempfehlung Verlag: ab 16 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Trotz der Einfachheit des Spielprinzips, ist dies ein schönes, lustiges Spiel für Erwachsene. 
Spieldauer: 60-90 Minuten
Generationentauglichkeit: Da es ein heikles Thema behandelt, sollten hier keine Kinder mitspielen.