Wo geht’s denn hier zu Rapunzel? – Gefangen im Märchenwald Escape-Spiel | Ein Spiel, vier Meinungen (Rezension)

Gefangen im Märchenwald | Escape | ab 12 Jahren | 1 bis 6 Spielende | Turbius

Es war einmal der Tag, an dem sich die Königin Julia und ihr Hofnarr Oli aus dem Reich der Rezensionen auf einen zauberhaften gemeinsamen Spieletag mit ihren Partnern treffen wollten. Leider herrschte in dem Königsreich eine üble Seuche und alle fürchteten um ihre Gesundheit. Da entschlossen sich die vier kurzerhand, gemeinsam einen Online-Escape-Room zu spielen, der sie tief in das Herzen des Märchenwalds entführte.

Über Turbius.de gelangt man in den Startbereich des Escaperooms Gefangen im Märchenwald
Hier treffen sich die Teams, die miteinander spielen wollen

 

Das Spiel
Gefangen im Märchenwald
ist ein Online-Escapespiel von Turbius. Es ist für 1-6 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.

Für dieses Abenteuer hatten Julia und Frank den PC angeworfen, Andrea und ich saßen vor einem Tablet. Kaum hatten wir uns an zwei verschiedenen Orten mit einem Code auf der Seite von Turbius.de eingeloggt, wurden wir erst einmal gefragt, ob wir das integrierte Audio- und Videokonferenztool nutzen wollten. Das hat uns echt überrascht. Da wir natürlich dieses Escape-Rätsel auf Herz und Nieren testen wollten, klickten wir auf ‚JA‚ – und das war genau die richtige Entscheidung. Unsere Zoom-Konferenz im Hintergrund brauchten wir bis zum Schluss nicht mehr. Dafür sahen wir uns gegenseitig unten rechts in einem kleinen Fenster. Bild topp, Soundqualität sehr deutlich – das klappte auf Anhieb. Auf Wunsch konnten wir das Tool sogar ein- und ausblenden.

Ein kleines Tutorial erklärte uns dann erst einmal das Interface an der linken Seite des Bildschirms. Über den Programmpunkt Story wurden wir mit Anweisungen zielstrebig durch das komplette Spiel geleitet. Immer, wenn wir auf etwas Neues stießen, leuchtete es dort rot. Dann wussten wir, dass es sich lohnen würde, dort nachzuschauen. Unter Aufgaben fanden wir dann die Rätsel, die es zu knacken galt. Natürlich gilt auch hier im Märchenwald: zuerst lösen, dann erst ab zum nächsten Kapitel. Für den Fall, dass wir uns ganz ungeschickt anstellen würden, haben die Macher auch eine Sektion mit Tipps eingebaut. Das war alles sehr übersichtlich angeordnet. Verirrt haben wir uns in der Navigation des Spiels nie.

Jeder Rätselbereich beginnt mit einem stimmungsvollen TExt
Solange wir auf der Couch lagen, war unsere Welt noch in Ordnung.

Jede Rätselsequenz wird mit einem stimmungsvollen Text eingeleitet. Auf eine atmosphärische Vorleser:in mussten wir zum damaligen Zeitpunkt noch verzichten. Kurz entschlossen haben wir die Texte dann immer abwechselnd selbst vorgelesen. Das brachte schon ein bisschen mehr Stimmung. In der Zwischenzeit haben die Entwickler aber eingelesene Textpassagen integriert. Das macht was her.

Zum Beginn unserer Reise liegen wir nach einem harten Arbeitstag entspannt auf unserem Sofa, informiert uns der Einleitungstext des ersten Rätsels- Doch schon bald stolpern wir aber Hals über Kopf über Rapunzels Haare, betrachten die schwarz-matte Oberfläche eines Zauberspiegel, stapfen zielstrebig auf das Hexenhaus zu und finden allerhand Motive und Handlungsstränge aus den Märchen der Gebrüder Grimm wieder. Irgendwie war das wie wild durch ein Märchenbuch blättern – eine schöne Erinnerung.

Die Rätsel, die uns begegneten, war eine spannende und abwechslungsreiche Mischung aus Märchenthematik und Logikaufgaben. Dabei mussten wir mit Bildern hantieren, Zahlen jonglieren sowie Farben und Formen kombinieren. Manchmal sind wir auch auf Rätsel-Klassiker gestoßen, deren Lösung sich schnell im Internet finden lässt. Zu viert hatten wir jedoch recht schnell immer den richtigen Riecher und konnten die Aufgaben sehr zielstrebig lösen. Einen richtigen Hänger hatten wir nie. Natürlich haben wir aber auch die Tipps in Anspruch genommen, um zu sehen, wie das gelöst wurde.

Icons zeigen, welche Rätsel schon gelöst wurden
Links ist das Schloss noch rot und geschlossen. Wir haben die Lösung noch nicht.

Bei einem Klick auf den Bereich Tipps sind erst einmal alle hilfreichen Infos ausgegraut. Man muss schon ganz aktiv auf das kleine Augen-Symbol klicken, wenn man die Lösung braucht. Und auch die bietet erst einmal eine Denkhilfe, bevor sie die Lösung einfach so ausspuckt. So könnte man mit einem neuen Gedanken erst einmal weiterrätseln. Wer im Team später die Antwort eingibt, ist egal. Der Spielfortschritt wird dann an allen Endgeräten synchronisiert und alle werden informiert, dass die Lösung gefunden wurde. Sofort gibt es eine Aktualisierung im Bereich Story und das Team kann die Rätselreise fortsetzen.

Am Schluss bekommen wir eine Statistik-Übersicht
Ja, ich bin sehr zufrieden.

Nach 12 gelösten Aufgaben und knapp 75 Minuten Spielzeit hatten wir vier uns dann den Weg durch den Märchenwald gebahnt. Lust hätten wir noch auf mehr gehabt. Für unseren Erfolg wurden wir mit einer Statistik-Zusammenfassung und einer virtuellen Urkunde belohnt. Ich würde lügen, wenn ich da nicht positiv überrascht gewesen wäre.
Wer übrigens das System kennenlernen will, kann das kostenlose Minispiel auf der Internetseite der Hersteller testen. Dann bekommt man direkt ein sehr gutes Verständnis für die Rätsel und den Aufbau der Seite. Außerdem warten dort auch noch weitere Online-Escape-Abenteuer darauf, erlebt zu werden.

Für den Erfolg wird eine digitale Siegerurkunde ausgestellt
Wie Bundesjugendspiele, nur besser.

 

Fazit

Julias Meinung:

Vom ersten Rätsel an war ich in dem thematischen Escape-Spiel gefangen. Es bot uns sehr schöne und abwechslungsreiche Rätsel, auf die man – bis auch eine Ausnahme – auch recht schnell kommen konnte! Es war eine sehr kurzweilige Unterhaltung, bei der auch unsere räumliche Distanz kaum eine Rolle gespielt hat!

Franks Meinung:

Wer wollte nicht schonmal in einem Märchenwald sein? Das konnten wir bei diesem Escape Online-Rätselspiel erleben, das gemeinsame Grübeln war auch über die Distanz möglich, das eingebaute Konferenztool hat super geklappt!

Andreas Meinung:

„Gefangen im Märchenwald“ war ich tatsächlich für die Dauer des Escape-Spiels. Als Märchentante fühlte ich mich in dem Thema wohl. Die grafische Aufbereitung und der reibungslose Ablauf machten das Spielerlebnis rund.

Olis Meinung:

Ich hatte enormen Spaß mit „Gefangen im Märchenwald“. Das Spiel läuft technisch einwandfrei – kein Ruckeln, kein Abbruch, alles läuft geschmeidig. Das integrierte Sprach-/Videotool klappte ebenfalls bestens. Obwohl ich Märchen als literarische Kunstform eigentlich gar nicht mag, hat mich die Story voll abgeholt. Das liegt sicher daran, dass die Macher an die literarischen Vorlagen mit einem Augenzwinkern herangegangen sind und so mancher kleiner Scherz eingebaut wurde.

Zwar waren nicht alle Rätsel thematisch im Bereich der Märchen angesiedelt, jedoch alle wirklich gut lösbar und optisch schön umgesetzt. Märchenkenntnis zu haben ist sicher ein Vorteil, aber die integrierten Tipps und das Internet sind dein Freund. wenn es mal klemmen sollte. Wie bei anderen Online-Escape-Rooms auch, empfehle ich zum entspannten Spielen auf jeden Fall einen PC oder zumindest ein Tablet. Auf einem Smartphone läuft sicher alles, wäre mir aber eine Nummer zu klein.

 

Bewertung / Test
+ gut lösbare Rätsel
+ technisch topp umgesetzt
+ integriertes Konferenztool (Audio & Video)
+ Pausen oder Weiterspielen an einem anderen Tag möglich
– Gelegentlich auch Rätselklassiker, deren Lösungen im Internet zu finden sind

 

(Eine Rezension von Oli Clemens)


Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Escape”

Gefangen im Märchenwald Online Escapespiel (2021)

Spielidee: Turbius
Grafik: Turbius
Anzahl der Spielenden: 1-6 Personen
Eigene Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Spieldauer: 60 bis 90 Minuten

Generationentauglichkeit: Als passives Mitglied in der Rätselcrew geht das sicher.