Tom schaut auf Paris: Stadt der Lichter von KOSMOS (Kurzrezension von Tom Werneck)

Paris: Stadt der Lichter | 2-Personenspiel | ab 10 Jahren | 2 Spielende | José Antonio Abascal Acebo | KOSMOS

Tom Werneck ist ein Urgestein des deutschen Brettspiel-Journalismus, deutscher Spieleautor und war viele Jahre Mitglied in der Jury „Spiel des Jahres“. Für unser Spielecafé der Generationen nimmt sich Tom die Zeit und schaut auf Spiele, die ihm wichtig sind. Dieses Mal schaut er auf ein strategisches 2-Personenspiel, das uns in das historische Paris zum Wechsel vom 19. ins 20. Jahrhundert führt. Licht an!

Ein besonderer Augenfang sind die Postkarten im Stil der Jahrhundertwende
Nicht senden, du brauchst die Postkarten fürs Spiel.


Das Spiel

Paris: Stadt der Lichter
ist ein 2-Personenspiel von José Antonio Abascal Acebo und bei KOSMOS erschienen. Es ist für 2 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Es werde Licht!

Ein Dummkopf findet immer einen, der noch dümmer ist, der ihn bewundert. Dieser kluge Satz stammt nicht etwa von einem Kritiker des ehemaligen US-Präsidenten Trump, sondern von dem französischen Dichter Nicolas Boileau-Despréaux (1636 – 1711). Mit 24 Jahren klagte der bitter: ‚Der verhängnisvollste und einsamste Wald ist ein sicherer Hafen im Vergleich zu Paris!‘ Denn dort gehörte die stockfinstere Nacht Räubern, Dieben und Mördern. Sonnenkönig Ludwig XIV. machte 1667 diesem düsteren, gefährlichen nächtlichen Treiben ein Ende. 1661 begann die Einführung einer flächendeckenden Straßenbeleuchtung, die Paris die Bezeichnung als Lichterstadt einbrachte.

Karten und außergewöhnliche Plättlchen zum Anlegen
Tetris-Paris-Style

 

Im Siel bildet der quadratische Schachtelboden das Viertel mit engen Gassen und verwinkelten Häusern. Darum herum liegen acht hübsch antiquiert im Stil der Plakate der Belle Époque gezeichnete Postkarten aus. Sie bieten Sonderrechte. Beide Spielenden bekommt ein Dutzend Plättchen, welche die eigene Farbe, aber auch die des Gegenübers sowie neutrale Flächen zeigt. Gelegentlich sind auch matte Funzeln zu finden, die am Ende Licht ins Geschehen bringen. Abwechselnd sichern sich die Spielenden eines der winkeligen Bauteile, die offen ausliegen, oder sie platzieren ein Plättchen auf dem Spielfeld. Da zeigt sich rasch das Dilemma: geeignete Bauplätze für eigene Häuser anlegen oder der anderen Person Flächen verhindern?

In der zweiten Phase kommen die Gebäude auf den Plan. Möglichst groß und nah an den Laternen, denn die sind der Multiplikator für die Punkte. Kleine Korrekturen können nun noch die Sonderrechte bringen, doch im Wesentlichen ist das Geschehen schon in der ersten Phase strategisch festgelegt.

 

(Tom Werneck)

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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Zwei-Personen-Spiele”

Paris: Stadt der Lichter (2020)

Spielidee: José Antonio Abascal Acebo
Grafik: Oriol Hernández
Verlag: KOSMOS
Anzahl der Spielenden: 2Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren
Spieldauer: etwa 30 Minuten

Generationentauglichkeit: Grenzwertig. Spätestens bei den kleinen Holzsteinchen muss die Motorik noch gut funktionieren.