So you’ve been eaten | Kategorie | ab 14 Jahren | 0 bis 2 Spielende | Scott Almes | LudiCreations

So you´ve been eaten ist ein asymmetrisches Spiel für 2 Personen. Der Bergmann, der gegessen wurde um im Magen des Monsters Kristalle abzubauen gegen den Magen und Darm des Monsters, wo Immunreaktionen und Bakterien Waffen im Kampf gegen die unbequeme „Nahrung“ sind. Dank der Automaregeln für beide Seiten kann man auch allein Spielen, gegen den einen oder anderen oder einfach beide Automa gegeneinander. Und genau diese Art von Humor liegt diesem Spiel zu Grunde: Wer würde nicht Abends gemütlich dasitzen und zwei Automa (Roboter und Monstermagen) gegeneinander spielen?!
Zunächst bereiten wir den Magen des Biests vor. Der Spielplan wird mit Magenkarten gefüllt. Immunreaktionskarten werden ausgelegt und alle Marker auf ihre Startpositionen verteilt.

Spiele ich den Menschen habe ich jeweils 3 Würfel zur Verfügung um Aktionen auszuwählen. Der geworfene Wert bestimmt, auf welche Karte im Magen ich die Aktion anwende. Manche Aktionen lassen sich auch upgraden, hierzu brauche ich wiederum einen Würfel.
Zunächst einmal kann die Reihenfolge der Karten und Werte die Werte meiner Würfel manipulieren. Dann können natürlich die Bakterien im Verdauungstrakt bekämpf werden. Liegen zwei oder drei Karten mit dem gleichen Bakterium nebeneinander darf ich die Karten aus dem Magen entfernen, folgende Karten werden aufgerückt. Das wichtigste ist es aber natürlich die Kristalle einzusammeln. Dank eines Upgrade kann ich auch Werkzeuge einsammeln, die ich dann zusätzlich zu meinen Aktionen anwenden kann. Falls mal gar nichts geht kann ich einen Würfel einsetzten um einen anderen auf eine beliebige Zahl zu drehen.
So bewege ich mich im Magen/Darm vorwärts und sammel Kristalle ein um möglichst heil wieder aus diesem Biest zu entkommen. Denn wenn ich alle 8 verschiedenen Kristalle zusammen habe darf ich mein Jet-Pack starten und meiner Company Ruhm und Reichtum bringen.

Spiele ich das Biest reagiere ich auf die Aktionen des Menschen. Zunächst fülle ich den Magentrakt mit meinen Handkarten wieder auf, so habe ich Einfluss darauf, welche Bakterien nebeneinanderliegen und wann bzw. wie viele Kristalle ins Spiel kommen. Kristalle sind für das Biest Energie. Je mehr ausliegen um so komplexere, bzw. mehr Immunreaktionen kann ich aktivieren. Anschließend wähle ich eine Immunreaktion und lege sie verdeckt ab. Mal sehen ob ich das Kitzeln im Magen damit platt machen kann.

Diese Karte wird dann in folgenden Runden am Ende vom Zug des Bergmanns aufgedeckt und führt zu Schaden, falls es sich um das gleiche Bakterium handelt, dass den Menschen gerade getroffen hat. Dann verliert der Arbeiter ein Upgrade oder, falls keines aktiviert ist, einen Kristall. So versuche ich den Bemühungen des Menschen entgegenzuwirken. Entweder verdaue ich ihn oder scheide dieses unangenehme etwas aus, falls der Kartenstapel leergespielt wird.
Die verschiedenen Spielendebedigungen muss man immer im Blick haben, sonst ist man schneller verdaut als das Jetpack einen wieder aus dem Magen herauskatapultieren könnte. Entwickelt das Biest mindestens 5 Immunreaktionen einer Arte ist der Bergmann verloren (ja, er ist dann verloren.. der Spielende hat das Spiel verloren). Kann der Mienenarbeiter alle 8 unterschiedlichen Kristalle einsammeln darf er sein Jetpack starten und entkommt erfolgreich dem Biest. Überlebt der Mienenarbeiter den gesamten Verdauungstrakt (das ist sicherlich kein schöner Ausgang des Spiels) werden Siegpunkte verglichen.. aber ob es sich wie ein Sieg anfühlt unverdaut aus einem Monster zu kommen mit einer Handvoll Kristalle?! Bzw. einen Menschen durch seinen gesamt Verdauungstrakt geschleust aber nicht verdaut zu haben?!
Fazit
So you´ve been eaten ist ein thematisch sehr ungewöhnliches Spiel für 2 Spielende gegeneinander. Die Gestaltung trägt viel zum Spielerlebnis bei. Der Ablauf gibt einem tatsächlich das Gefühl, gegen den anderen anzukämpfen. Es gibt eine lebhafte Interaktion am Tisch. Trotzdem macht auch eine Solopartie Spaß. Man kommt gut rein und kann dann auch flott spielen. Das schlafende Ungeheuer lässt sich leicht steuern. Bei vielen gespielten Partien hätte ich gerne mehr Abwechslung in den taktischen Möglichkeiten gehabt.
Vom Anspruch eignet sich So you’ve been eaten für Familien, für Vielspielende ist es erstaunlich fluffig.
Die Einführung in die Regeln ist unkompliziert, da man sich über die Story viel schnell merken kann. Der Ablauf ist nach den ersten Runden sicher. Trotzdem haben wir in den ersten Partien für die Aktionen und Werkzeuge immer mal wieder einen Blick auf die Spielerhilfe geworfen um sicher zu sein was gemeint ist. Texte und Grafiken lassen sich häufig schlecht erkennen, da sie klein und schwierig unterscheidbar sind.
Wer also das Thema nicht zu abstrus findet und sich auch noch dafür begeistern kann, dass dieses Spiel auch mit 0 Spielern gespielt werden kann bekommt mit So you´ve been eaten jede Menge Spielspaß.
Bewertung / Test
+ ungleiche Spieleraktionen
+ Solo gut spielbar
+/- ungewöhnliches Thema
– Partien verlaufen ähnlich
– Funktion der Werkzeuge wird auf den Karten nicht dargestellt
(Eine Rezension von Sandra Sternkopf)

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So you've been eaten (2022)
Spielidee: Scott Almes
Grafik: Kwanchai Moriya
Verlag: LudiCreations
Anzahl der Spielenden: 0 – 2
Altersempfehlung Verlag: ab 14 Jahren
Eigene Altersempfehlung: ab 10 Jahren möglich
Spieldauer: 30 Minuten
Generationentauglichkeit: das Spielmaterial ist vom Design her schwierig zu überblicken, Farben und Symbolgrösse hinterlassen einen wuseligen Eindruck