Trio macabre – Black Stories von moses. (Rezension)

Black Stories | Gruppenspiel | ab 12 Jahren | 2 bis 10 Spielende | diverse | moses. 

Es gibt ein paar Dinge, auf die kann man sich ungefragt verlassen. So beispielsweise, dass am 24. Dezember Weihnachten auf uns wartet und im Frühling die Osterglocken sprießen. Und in genau dieser beständigen Beharrlichkeit kommen immer wieder neue „Black Stories“ auf den Markt. Schauen wir doch mal, mit welchen brandneuen Rätseln uns die aktuellen Ausgaben zum Grübeln bringen.

Zwischen den drei Neuheitenliegt die blitzende Klinge eines Messers
Lust auf skurrile Mordfälle?

 

Das Spiel
Black Stories
ist ein Gruppenspiel von diversen Autor:innen und bei moses. erschienen. Es ist für 2-10 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.

Die „Black Stories“ bleiben sich und ihrem Spielprinzip seit mehr als 20 Jahren treu! Sie berichten von der dunklen Seite des Lebens, von morbiden Ereignissen und bösen Begebenheiten – und wir wollen durch das Stellen von Entscheidungsfragen den wahren Hintergrund herausfinden.

Eine Person leitet das Spiel, schnappt sich eine Karte und liest den anderen einen geheimnisvollen Hinweis auf der Vorderseite vor. Nur er oder sie kennt die wahren Zusammenhänge, die auf der Rückseite vermerkt sind, teilt dieses Wissen aber mit niemandem. Die anderen sollen die Umstände und Rahmenbedingungen herausfinden, die zur  vollständigen Lösung führen.

Anschnitt der drei neuen Schachtel
Dreimal frische Morde

 

Fangen wir mit „Bloody True Crime“ (2023) an. Diese Ausgabe und verspricht echte Verbrechen inklusive Gänsehaut. Über den Ausdruck ‚True Crime‘ stolpert man immer wieder in der Welt der Podcasts. Letztlich bedeutet das, dass über echte Verbrechen gesprochen wird, die ausgeübt und hoffentlich auch von der Kriminalpolizei erfolgreich ermittelt wurden. Und wenn auch so mancher Fall total abwegig klingen mag, wie etwa die Sache mit dem geografisch verwirrten Flugzeugentführer, so sollen sie zu 100% wahr sein. Wie nah sich Spielspaß und traurige Realität dann doch sein können, zeigt ein Fall, der sich etwa 40 Kilometer vor meiner Haustür ereignet hat und auch in dieser Ausgabe beinhaltet ist.

Zwei Karten liegen offen aus,
Fang schon mal an zu spekulieren.

 

Weiter geht’s mit der Ausgabe „Tatortreiniger“ (2023). Jetzt werdet ihr sicher an die ARD-Fernseh-Komödie denken, in der sich Bjarne Mädel aka Schotti mit viel Situationskomik von Tatort zu Tatort putzt. Doch diese 50 Rätsel entstammen aus dem Alltag eines Menschen, der diese Arbeit wirklich ausübt, nämlich Thomas Kundt. Was er schildert, ist wirklich passiert, mit Blut und Maden und allem Drum und Dran. Dabei stehen aber nicht die Morde selbst im Fokus Es sind eher die Fragen, warum ein Polizist spontan erbrechen muss oder was passiert, wenn man falsches Schuhwerk auf Leichenschmatze trifft. Und Leichenschmatze scheint wohl ein Fachbegriff zu sein, dessen wahre Bedeutung ich eurer Phantasie überlassen möchte.

Tatortreinigerfälle liegen offen aus
Traumjob Tatortreiniger? Ich weiß nicht.

 

Das Trio machen wir voll mit „Psycho“ (2022). Hier geht es ganz tief rein in die menschliche Psyche! Es geht thematisch um Phobien, Psychosen, Ticks und andere Störungen. Aber keine Sorge: Alles lässt sich lösen, ohne dass man ein Psychologie-Studium nachweisen muss. Und im Gegensatz zu den anderen vorgestellten Ausgaben sind diese Storys erfunden. Weil aber doch viele spannende Dinge in einem Schweinestall oder am Ende eines Computerspiels passieren können, enden die meisten Fälle mit kurzen Erklärtexten zu den medizinischen oder psychologischen Hintergründen. Ein Sahnehäubchen auf der Leichenschmatze.

Zwei Fälle aus der Psycho-Ausgabe
Lust auf mehr?

 

Die Storys und die dazugehörigen Illustrationen sind wie immer alle aus einem Guss, auch wenn mittlerweile eine ganze Menge unterschiedlicher Menschen an den konkreten Umsetzungen beteiligt sind. Nicola Berger, Elke Vogel, Corinna Harder, Jens Schumacher und natürlich auch der Einzig-Wahre-Tatortreiniger Thomas Kundt schrieben an den Geschichten, Helmut Kollars und Bernhard Skopnik haben sich die Arbeit an den Illustrationen aufgeteilt.

 

Fazit
Wer „Black Stories“ mag, greift einfach ohne Nachzudenken auch zu diesen drei neuen Ausgaben. Du bekommst halt genau das, was du immer bekommst. Und das ist viel postiver gemeint als es sich vielleicht gerade lesen mag.

Für mich ist der Reiz des Spielens mittlerweile nicht mehr so hoch. Ich mag vielmehr das Schmökern in den Fällen für mich entdeckt. So oft scheinen skurile und abartige Dinge zu passieren, von denen man nichts hört, wenn man nicht bei der Polizei oder mit dem Gericht zu tun hat. Und ja: natürlich ist die eigene Lust und Schadenfreude an der Absurdität eine wichtige Motivation, die neuen Fälle dann doch im Kreis lieber Menschen zu spielen. Aber wie immer schicke ich vorher die Kinder raus. Also auch in diesem Fall nichts für Jung und Alt zusammen.

 

Bewertung / Test
+ immer abartig, immer skurril
– Spielprinzip mit Entscheidungsfragen holt mich nicht mehr ab

(Eine Rezension von Oli Clemens)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Gruppenspiele”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Black Stories Bloody Trie Crime (2023)

Spielidee: diverse Autor:innen
Grafik: Bernhard Skopnik
Verlag: moses.
Anzahl der Spielenden: 2 bis 10 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 12 Jahren
Eigene Altersempfehlung:  gerne warten, bis aus Kindern Jugendliche geworden sind.
Spieldauer:  5 bis 20 Minuten

Generationentauglichkeit: Nee, nee, auf keinen Fall Kinder miträtseln lassen. Die Inhalte sind schon verstörend.