Spezielle Zielgruppe: „Früher oder später?“ von „Kylskapspoesi“ (Rezension)

Früher oder später? | Familienspiel | ab 12 Jahren | 3 bis 10 Spielende | Kylskapspoesi | generationentauglich

Da gibt es doch schon Anno Domini in vielen Ausgaben! „Früher oder später?“ bricht dieses Prinzip herunter: es wird immer nur über zwei Ereignisse gefragt. Und viele Fragen kann man wissen, die meisten sind nicht wirklich schwierig. Um das Fazit vorweg zu nehmen: dieses neue Spiel hat seine Berechtigung in Bezug auf die Zielgruppe.

Spielkarton und Inhalt

 

Das Spiel
Früher oder später?
 ist ein Familienspiel (besser: Partyspiel) und bei Kylskapspoesi erschienen. Es ist für 3 – 10 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.

Auf über 100 Karten sind jeweils sechs Ereignisse genannt, darunter steht das entsprechende Jahr. Es braucht eine:n Moderator:in als Spielleitung. Der- oder diejenige fragt die Spielenden nach einer Zahl zwischen 1 und 6 und liest das Ereignis vor. Nach dem zweiten Ereignis nutzen die Spielenden eine Karte, um mit Vorder- oder Rückseite anzuzeigen, ob das zweite Ereignis eben früher oder später war.

Zwei Karten mit Ereignissen, Karten mit dem Aufdruck "früher", "später"
Mit den farbigen Karten wird verdeckt geantwortet.

Nach der Auflösung, wobei die Jahreszahlen zunächst nicht genannt werden, scheiden die Spielenden aus, die mit ihrer Antwort falsch lagen. Die anderen können weitermachen oder passen. Wer rechtzeitig passt, bekommt die Zahl seiner richtigen Antworten aufgeschrieben. Das Risiko ist, mit einer falschen Antwort für diese Runde keine Punkte zu bekommen.

Zwei Karten mit Ereignissen, ein Block, auf dem Siegpunkte notiert sind.
Wer wagt, gewinnt – oder bekommt auch mal keine Punkte.

Die meisten Ereignisse beziehen sich auf das 20. Jahrhundert. Vieles weiß man ungefähr, manches lässt sich zumindest schätzen. Gefühlt fühlen sich die Entscheidungen einfacher an, als bei „Anno Domini“ und jedes Mal ist nur zwischen zwei Sachen zu entscheiden. Selten ruft die Auflösung wirklich Erstaunen hervor.

Ein Problem beim altbewährten „Anno Domini“ ist zum Einen, dass zunehmend mehr kleine Karten mit relativ viel Text auf dem Tisch liegen. Bei mehr als vier Personen ist das ein praktisches Problem. Zum Anderen ist es durchaus anspruchsvoll, was häufig den Ausruf „keine Ahnung“ hervorruft und die nächste Person zweifelt die Zeitleiste an.

Auf dem Innendeckel ist die Anleitung gedruckt
Ungewöhnlich, aber nachhaltig: Die Anleitung im Deckel

„Früher oder später?“ lässt sich hingegen mit Jugendlichen und/oder Senioren gut spielen. Es fühlt sich eher als Quiz an denn als Spiel. Die Punktevergabe ist sekundär. So kann es passieren, dass man am Tisch ins Gespräch kommt. Stimmungskiller ist die Äußerung: „Waaas, das weißt Du nicht!!!“, aber dieser Satz sollte bei allen Quizspielen verboten sein.

 

Fazit
Für „normale“ Spielerunden ist „Früher oder später?“ zu einfach und es kommt keine Spannung auf, ist also eher langweilig. Ein Moderator oder eine Moderatorin ist erforderlich, der:die nicht mitspielt und die Punkteverteilung übernimmt. Doch kann das Spiel ein gutes Mittel sein, Nichtspieler:innen zu unterhalten und Gesprächsanlässe zu bieten auch über mehrere Generationen hinweg, einfach mal so aus der Situation heraus bei einem Familienfest oder einem Gruppenabend.

 

Bewertung / Test
+ leichter Einstieg
+ eignet sich für eine Gruppe
– viele gut bekannte Ereignisse dabei, manches zu Einfach
– erfordert eine Spielleitung, die nicht mitspielt

 

(Eine Rezension von Paul Theisen)


Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Gruppenspiel”

  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 75 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 76 Jahre
2.7

Früher oder später? (2021)

Spielidee: N.N.
Grafik: N.N.
Verlag: Kylskapspoesi
Anzahl der Spielenden: o.A., aber Material für 2 bis 10 Spielende
Altersempfehlung Verlag: o.A.

Eigene Altersempfehlung: Ab 12 Jahren, eher ab 14
Spieldauer: 30 Minuten

Generationentauglichkeit: ja, vorausgesetzt jemand moderiert dabei zum Vorlesen der eher kleinen Texte