Ramen Ink | Flip and Draw Spiel | ab 8 Jahren | 2 bis 5 Spielende | Daryl Chow | Jumbo | bedingt generationentauglich
Bei Spielen, die sich ums Essen drehen und auch noch liebevoll gestaltet sind, bin ich immer gleich dabei. Dazu gehört „Ramen Ink“ auf jeden Fall. Ich liebe asiatisches Essen und auch Ramen, also japanische Nudelsuppe, esse ich sehr gerne, egal ob in der Billig-Version aus dem Supermarkt oder frisch und luxuriös im Restaurant mit vielen Toppings.

Das Spiel
Ramen Ink ist ein Flip and Draw Spiel von Daryl Chow und bei Jumbo erschienen. Es ist für 2-5 Spielende geeignet und kann laut Verlag ab 8 Jahren gespielt werden.
Bei Ramen Ink müssen wir aber selber den Kochlöffel schwingen oder vielmehr unserem Chefkoch Sango helfen. Dass der überhaupt Hilfe braucht, ist ein Wunder, denn er ist ein Oktopus mit 8 Armen. Wir müssen ihm jetzt beweisen, dass auch wir 8 Portionen (fast) gleichzeitig genau nach den Wünschen der Gäste auf den Tisch zaubern können.
„Ramen Ink“ ist ein schnelles kleines Spiel, das man als „Flip & Draw“ einsortieren kann. Jeder von uns bekommt ein Blatt mit 8 durchnummerierten Suppenportionen. Karten mit Zutaten werden aufgedeckt und jeder sucht sich Zutaten aus, die er oder sie in die Suppenschüsseln einzeichnen möchte. Wir versuchen den Wünschen und Eigenarten unserer Gäste so gut es geht zu entsprechen. Dabei gibt es – typisch japanisch – Nori-Algen, Eier, Fischpastete oder Schweinefleisch als Zugabe zur Nudelsuppe oben drauf. Vegetarisch ist das Spiel also schon mal nicht. In der Tischmitte gibt es die Regeln, also die Wünsche, die Gast 1-8 gerne in der Suppe haben möchten, z.B. möglichst viele Eier, oder alle Zutaten immer paarweise oder genau drei oder vier bestimmte Zutaten. Geschmäcker sind ja nun mal verschieden.

Am Anfang ist es sehr ungewohnt, die Zutaten selbst zu zeichnen und die Wünsche der verschiedenen Gäste zu verstehen. Aber daran gewöhnt man sich nach ein oder zwei Partien. Die Anleitung ist gut zu lesen und übersichtlich, auch wenn ein paar Tippfehler drin sind. In der Anleitung gibt es auch Tipps, wie man die japanischen Zutaten einfach zeichnen kann – was auch so zu empfehlen ist. Das Spielmaterial ist sprachneutral und die Anleitung kommt in vielen verschiedenen Sprachen.

Man darf drei Runden lang Zutaten einzeichnen, dann wird die erste Suppe schon an den hungrigen Gast gegeben – so wie sie ist, und es gibt erste Punkte. Nach der vierten und fünften Runde dann jeweils der nächste Teller und nach der sechsten Runde ist das Spiel schon vorbei und alle Suppenschüsseln werden gewertet. Das ist ganz schön plötzlich und so manches wird nicht fertig werden. Das macht aber auch den Reiz aus, denn wenn wir noch ein oder zwei Runden mehr spielen würden, würden alle ihre Portionen locker fertig bekommen und alle sehr viele Punkte absahnen. In der Küche müssen wir die Unzufriedenheit der Gäste bei nicht fertigen Portionen ja nur in Form von keinen oder weniger Punkten aushalten.
„Ramen Ink“ ist schnell gespielt und ein Spaß für die ganze Familie, wenn man das Thema lecker findet und sich den Hunger bis nach dem Spiel verkneifen kann. Es wird vom Verlag ab 8 Jahren empfohlen, das finde ich aber etwas gewagt, weil es doch schwierig ist, den Überblick zu behalten, welcher Gast welche Zutaten möchte und welche Suppe man wo auf dem Blatt einzeichnen muss. Diese beinahe geographische Zuordnung ist für jüngere Kinder noch nicht so einfach. Mit den älteren Semestern, mit denen ich gespielt habe, ging das ganz gut, aber auch sie waren überrascht, wie schnell das Spiel vorbei ist und hatten oft Probleme die Wünsche der Gäste richtig umzusetzen. Die Zahlen sind hier nämlich doch recht klein gedruckt und leicht zu verwechseln. Die Punkte auf den Portionen sind dagegen ziemlich groß, obwohl man sie erst am Ende bei der Wertung braucht.
Deswegen würde ich dem „Ramen Ink“ die Generationentauglichkeit nicht absprechen, es aber eher ab 9 oder 10 Jahren sehen. Ältere Spielende sollten keine Sehschwierigkeiten haben. Die Spielenden sollten vielleicht kulinarisch neuen Sachen gegenüber aufgeschlossen sein und keine Angst vor Zeichen-Aufgaben haben, da die Zutaten schon schwieriger zu zeichnen und zu unterscheiden sind, als bei anderen ähnlichen Spielen, wie z.B. „Der Kartograph“.
Fazit
Mir gefällt „Ramen Ink“ ganz gut, es macht gute Laune. Leider ist es manchmal ganz schön schnell vorbei und man ist oft ein bisschen frustriert, wenn man nur die Hälfte der Suppenportionen fertig bekommen hat. Ein Glücksfaktor ist beim Aufdecken der richtigen Zutaten auch immer dabei.
Wenn ich aber alles richtig gemacht habe und trotzdem keine Punkte bekomme, weil es so klein da steht, dass der Gast drei gleiche statt zwei gleichen Zutaten wollte, dann bin ich doch sehr enttäuscht. Trotzdem hat man bei dem schnellen Spiel immer noch Zeit und umso mehr Lust für eine nächste Partie um es besser zu machen.
Bewertung / Test
+ schönes Design
+ schnell erklärt und gespielt
+ hoher Wiederspiel-Reiz
– Zutaten nicht einfach zu zeichnen oder gezeichnet zu unterscheiden
– Thema für manche etwas realitätsfern
– Zahlen sehr klein gedruckt (2 und 3 schwer zu unterscheiden)
(Eine Rezension von Elisabeth Sandner)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”
Ramen Ink (2020)
Spielidee: Daryl Chow
Grafik: Markus Erdt
Verlag: Jumbo
Anzahl der Spielenden: 2-5 Personen (eigentlich auch mehr, Blätter und Karten sind genug vorhanden)
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren (gewagt, eher ab 9 oder 10 Jahren)
Eigene Altersempfehlung: Ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Generationentauglichkeit:
Pädagogisch wertvoll: