Trool Park, Familienspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 4 Spieler:innen | Christian Martinez und Frédéric Vuagnat| Board Game Box
Einen Freizeitpark zusammenzustellen, der möglichst viele Besucher anlockt, das ist die Aufgabe bei Trool Park. Viel Material und viele Mechanismen machen es etwas schwer, den Überblick zu behalten.
Das Spiel
Trool Park ist ein Familienspiel von Christian Martinez und Frédéric Vuagnat und bei Board Game Box erschienen. Es ist für 2 – 4 Spieler:innen geeignet und kann 10 Jahren gespielt werden.
Der Hauptspielplan enthält drei Laufstrecken, bei denen es gilt, sich möglichst weit vorn zu platzieren. In der Mitte liegen in Abschnitte unterteilt Scheiben mit Attraktionen, die es zu ergattern und dann möglichst günstig auf dem eigenen Spielfeld zu platzieren gilt. Diese Scheiben haben eine Farbe, ein Wettersymbol und einen Soforteffekt.
Die Wahl trifft der:die Spieler:in über ein Auswahlrad, wo er:sie den Abschnitt geheim ins Fensterchen dreht, wo die gewünschte Scheibe (=Attraktion) liegt. Zudem hat jeder Abschnitt zwei Boni zur Auswahl. Treffen zwei oder mehr Spieler:innen die gleiche Wahl, geht es nach der Reihenfolge der Spielsteine auf der Rutsche. Bekommt er:sie somit seinen:ihren Willen, wird der Spielstein nach oben verlegt, er:sie rutscht also nach ganz hinten. Doch die anderen Spieler:innen gehen nicht leer aus. Sie können unter den verbleibenden Scheiben wählen.
Nun werden die verschiedenen Boni ausgelöst. Dabei kann es eine Rolle spielen, wie viele Attraktionen bereits auf welchem Bereich liegen. Zum einen kann ein Bonus direkt Besucher bescheren, was gleichbedeutend mit Siegpunkten ist oder die eigene Figur rückt auf einer oder mehreren Besuchsleisten vor.
Die nächste Phase des Spiels ist das Wetter: es wird eine der drei Wetterscheibchen aufgedeckt und nun gelten die Wettersymbole auf den Attraktions- und Kioskscheibchen und bringen die eigenen Figuren auf den Laufleisten weiter.
Ab Ende der zweiten Runde kommen die Wertungskarten ins Spiel, welche auf eine, später auf mehreren Laufleisten die vorne liegenden belohnen.
Ganz schön kompliziert für ein Familienspiel! Von der Aufmachung her hätte ich geschätzt: ab 8 Jahren. Nach dem Spielen: keinesfalls. Die Altersangabe ab 10 Jahren ist richtig. Es gibt aber so viel zu beachten bei den Boni und den Wertungen, dass besser ein Erwachsener dabei ist. Für Erwachsene finde ich Trool Park aber zu kindlich aufgemacht. Die Mechaniken sind gut ausgedacht und greifen ineinander. Trotzdem meine ich: too much! Es ist kein schlechtes Spiel und macht optisch etwas her, doch konnte ich mich nicht damit anfreunden. Ältere Kinder mag es von Thema und Aufmachung her abholen, doch ist es schwierig, eine Taktik zu finden und reiner Spaß ist es auch nicht, weil so es so viel zu beachten gibt. Coronabedingt konnte ich es nicht mit den passenden Enkeln:innen probieren, aber ich meine, es trotzdem einschätzen zu können.
Die Anleitung ist gut, klar und mit Beispielen erklärt. Das Material ist stabil. Allerdings sind die Spielfiguren klein, neigen zum Umkippen und es ist nicht gleich klar, wo oben und unten ist. Falsch herum aufgestellt, kippen sie gleich. Die Größe ist den Laufleisten geschuldet, denn die Felder sind auch klein und es ist nicht immer ganz klar, auf welchem Feld sie stehen. Für die Spielsteine auf der Rutsche waren meine Finger klar zu gross. Auch letztlich die Symbole auf den Scheiben sind klein, ebenso die Besucherplättchen. Somit ist Trool Park kein Generationenspiel.
Fazit
Optisch wie spielerisch bunt, ich meine inhaltlich zu bunt für die Zielgruppe. Die Wahl zwischen einer Anzahl von Attraktions-Scheiben und den dazugehörigen Boni macht es schwer, eine Taktik zu entwickeln. Schön gemacht mit tollen Ideen, doch zu kompliziert. Es spielt sich mehr holperig als geradeaus.
Bewertung / Test:
+ schön gestaltetes Material
+ durchdachter Mechanismus
– für die Zielgruppe kompliziert
– manche Materialien zu klein
(Eine Rezension von Paul Theisen)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”
Trool Park (2018)
Spielidee: Christian Martinez und Frédéric Vuagnat
Grafik: Guillaume Duchemin und Guillaume Pivaut
Verlag: Boardgame Box ; Ankama
Spieler:innenanzahl: 2 – 4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren
Spieldauer: 40 Minuten
Generationentauglichkeit: nein