Mechs vs. Minions | Kennerspiel | ab 14 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Chris Cantrell, Rick Ernst, Stone Librande, Prashant Saraswat, Nathan Tiras | Riot Games
Viele meiner Freund:innen sind passionierte League of Legends-Fans. Ich selbst habe das Computer-Spiel nie ausprobiert. Aber vor allem seit dem letzten Jahr, in dem auch die Serie „Arcane“, die in dieser Welt spielt, herausgekommen ist, habe ich nur positives darüber gehört. Deshalb wollte ich jetzt endlich mal das dazugehörige Brettspiel ausprobieren. Und ob es mir gefällt, erfahrt ihr in der folgenden Rezension.

Das Spiel
Mechs vs. Minions ist ein kooperatives Kennerspiel von Chris Cantrell, Nathan Tiras, Rick Ernst, Prashant Saraswat und Stone Librand und bei Riot Games erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 14 Jahren gespielt werden.
Das Ziel des Spiels kann, um ehrlich zu sein, gar nicht so wirklich in einem Satz zusammen gefasst werden. Das liegt daran, dass das Spiel mit 10 unterschiedlichen Szenarien sowie einer Einführung ankommt, die sich alle recht unterschiedlich spielen. Da es sich dabei um freischaltbare Inhalte handelt, die sich in den 10 großen braunen Umschlägen befinden, möchte ich euch ungern spoilern. Gemeinsam haben die Szenarien aber, dass wir stets als Team zusammen gegen die kleinen nervigen Minions antreten und die Pläne des Bösen durchqueren müssen. Und das macht Spaß!

Dabei suchen wir uns alle jeweils einen der vier Startcharaktere aus. Die sind übrigens hochwertig vorbemalt sind. Das macht was her! Sie sitzen auf ihren eigenen gebauten Mechs, die zwar deutlich besser bewaffnet sind als die kleinen Quälgeister, aber im Gegensatz zu ihnen programmiert werden müssen.

Jetzt fragt ihr euch sicherlich: „wie programmieren“? Ja, das ist der Kernmechanismus in „Mechs vs. Minions“. Wir alle besitzen ein eigenes Spielenden-Tableau, auf dem eine Programmier-Leiste mit jeweils sechs Spots abgedruckt ist. Auf jedem Spot ist Platz für drei Karten. Insgesamt können wir unseren Mech mit 18 Karten programmieren. Zu Beginn jeder Runde werden fünf Karten offen ausgelegt. Abhängig von der Anzahl der Mitspielenden, bekommen wir 1-2 Karten, während eine Sanduhr runterrieselt.
Wenn die Zeit abgelaufen ist und wir konnten uns nicht darauf einigen, wer welche Karte nimmt, werden diese zufällig zugeteilt. Also besser schnell sein! Sobald wir dann alle unsere Karte(n) erhalten haben, dürfen wir diese in aller Ruhe einprogrammieren. Jetzt erkläre ich euch also besser mal, welche Arten von Karten es gibt.
Grundsätzlich gibt es 4 verschiedene Farben:
blau – Metall
rot – Feuer
gelb – Elektrizität
grün – Technik
Jedes dieser Elemente besitzt Karten, die dafür sorgen, dass die Mechs sich bewegen, drehen oder angreifen. Abhängig vom Element, auf unterschiedlichste Art und Weise.

Zusätzlich haben die Karten drei Abstufungen von Stärke. Und hier liegt jetzt der besondere Clou des Spiels. Wenn ich eine Feuerkarte auf Platz 2 meines Tableaus liegen habe, führe ich sie zuerst in der einfachen Stärke aus. Sollte ich in der nächsten Runde aber eine zweite Elektritzitätskarte erhalten, kann ich diese zu einer Stufe 2 Karte machen, indem ich sie auf die andere gelbe Karte an Spot 2 meines Tableaus programmiere. So muss ich also kontinuierlich entscheiden, ob ich mehr oder stärke Aktionen für meinen Mech programmieren will. Gefällt mir ein Befehl nicht mehr, kann ich diesen auch komplett mit einer Karte eines anderen Elements überschreiben.

Das Leben als Mech könnte so schön sein, wenn ich einfach in Ruhe meine Aktionen programmieren könnte, doch die kleinen fiesen Minions kommen uns dabei immer wieder in den Weg! Nach der Phase der Mitspielenden sind unsere Gegner am Zug, und für jeden Minion, der neben meiner Figur steht, muss ich eine Schadenskarte ziehen. Diese sorgen für Ausfälle meiner Programmierung, lassen mich irgendwelche ungewollten Bewegungen durchführen oder sorgen anderweitig für Chaos. Das ist nervig, weil es sich quasi kaum vorhersagen lässt, sorgt am Tisch aber für Spannung und Spaß.

Sobald wir das Ziel eines Szenarios erreicht haben, endet das Spiel sofort und wir haben gewonnen. Der nächste Umschlag kann geöffnet werden. Besonders erwähnenswert ist, dass in diesem Spiel kein Material dauerhaft zerstört oder verändert wird, heißt wir können das Material jederzeit wieder in den Usprungszustand zurücksetzen und so viel Spaß, wie wir wollen, mit den unterschiedlichsten Spielgruppen haben.
Sollten wir ein Szenario mal nicht geschafft haben, probieren wir es einfach weiter. Die Anleitung gibt auch Tipps dafür, wie man das Spiel sonst leichter gestalten könnte.
Fazit
Wenn wir die Verpackung von „Mechs vs. Minions“ öffnen, fällt uns als erstes die schiere Menge an hochwertigem Material und unzählige Miniaturen auf. Ich muss sagen, allein das hat mich an diesem Spiel in Kombination mit den klug durchdachten Inlay begeistert. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einfach unschlagbar!
Ich habe schon viele Programmierspiele ausprobiert, aber kaum eins konnte mich so überzeugen wie „Mechs vs. Minions“. Das Chaos auf dem Spielfeld, wenn unsere Figuren zu Beginn der Partie nur wie verrückt gegen Wände laufen, sich im Kreis drehen oder in die Luft schießen, lässt kaum glauben, dass man kontinuierlich stärker wird und die Gegner sich irgendwann kaum noch vor uns retten können.
Nach meinen ersten Partien war ich wirklich begeistert und konnte es kaum erwarten, endlich weiter zu spielen und die neuen Inhalte des Spiels zu entdecken. Hier kommt eine klare Empfehlung meinerseits! Auch jüngere Generationen können hier mit Hilfe der älteren Mitspielenden ohne Probleme mitmachen. Ein wirklich tolles Spiel.
Bewertung / Test
+ hochwertiges Material
+ toller Programmiermechanismus
+ gutes Preisleistungs-Verhältnis
+ freischaltbare Inhalte
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kenner- und Expertenspiel”
Mechs vs. Minions (2016)
Spielidee: Chris Cantrell, Rick Ernst, Stone Librande, Prashant Saraswat, Nathan Tiras
Grafik: Danny Beck, Tysen Henderson
Verlag: Riot Games
Anzahl der Spielenden: 2-4 Spielende
Altersempfehlung Verlag: ab 14 Jahren
Spieldauer: 60-120 Minuten
Generationentauglichkeit: Auch jüngere Generationen können hier mit Hilfe der älteren Mitspielenden ohne Probleme mitmachen. Für ältere Personen könnte die Schrift zum Teil etwas zu klein zum Lesen sein.