Crime Zoom, Fall1: Sein letztes Blatt | Krimispiel | ab 12 Jahren | 1 bis 6 Spielende | Stéphane Anquetil | Asmodee/Aurora
Als Ermittlerteam werden wir nach Brooklyn der 1980er-Jahre gerufen. In einer dunklen, schäbigen Wohnung liegt ein Toter auf einem Sofa, Einschusslöcher und rote Buchstaben zieren die Wand. Nun liegt es an uns gemeinsam zu ermitteln, was hier geschehen ist.

Crime Zoom: Fall 1 – Sein letztes Blatt ist ein Krimispiel von Autor und bei Asmodee/Aurora erschienen. Es ist für 1-6 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.
Die Spielebox enthält eine Spielanleitung und 55 Spielkarten. Der Kartenstapel wird bereitgestellt, wobei unbedingt vermieden werden sollte, die Karten vorab durchzusehen. Die oberste Karte, “Aufbau-Karte” genannt, enthält dann einen kurzen Einstieg in die Geschichte sowie die Erklärung des Kartenaufbaus. Die ersten 15 Karten werden so nebeneinander gelegt, dass sie ein 5×3-Karten großes, zusammenhängendes Bild des Tatorts ergeben. Alle restlichen Karten werden benötigt, wenn wir nun unsere Untersuchungen beginnen.

Zusammen überlegen wir, welchen Teil (also welche Karte) des Tatorts wir uns genauer ansehen möchten. Die Vorderseite der Karte gibt uns dabei einen Hinweis, was es hier zu finden gibt. Wir können gemeinsam entscheiden , ob wir zunächst den Schriftzug an der Wand untersuchen wollen, oder durch die Silhouette einer Person am Fenster des Nachbargebäudes eine hilfreiche Zeugenaussage erwarten.
Die Karte, die wir näher untersuchen wollen, drehen wir um, erhalten weiter- oder auch irreführende Informationen und nicht selten auch die Möglichkeit, den Spuren nachzugehen. Wollen wir dies tun, ist die Nummer einer Karte angegeben, die wir aufdecken sollen, um beispielsweise Personen zu befragen, Untersuchungen durchzuführen oder auch andere Orte zu besuchen, die dann ebenso wie der Tatort ausgelegt werden können.

So können wir beispielsweise auf die Pokerrunde des Opfers treffen. Wir können es bei den allgemeinen Informationen über diese belassen, oder aber im Anschluss bis zu drei weitere Karten aufdecken, auf denen jeder Pokerspieler nochmal einzeln zu Wort kommt.

Ziel ist es natürlich, nach und nach immer mehr Informationen zu erhalten, um letztendlich den Tathergang, das Motiv und benennen zu können – und dies mit möglichst wenig aufgedeckten Karten.
In der zweiten Hälfte der Anleitung befinden sich dann Fragen, denen wir uns stellen, wenn wir glauben das Geschehen erfasst zu haben. Für jede richtig beantwortete Frage sowie jede nicht aufgedeckte Karte erhalten wir abschließend Punkte.
Fazit
Wer Krimis mag und mit anderen gerne darüber berät, wie es denn weitergeht und wer wohl Täter oder Täterin sein mag, kann mit Crime Zoom durchaus Spaß haben. Das Spiel ist kurzweilig und in einer Stunde locker durchgespielt. Kennt man dann einmal die Lösung ist es – wie bei vielen Spielen dieser Art – sinnlos, das Spiel noch einmal zu spielen. Immerhin wird das Spielmaterial nicht zerstört, sodass eine Weitergabe an andere Krimifans möglich ist.
Die vor allem am Tatort recht dunkle Szenerie ist zum Teil nur aus der Nähe bei ausreichend Licht gut erkennbar. Der “Zoom” wurde hier recht wörtlich genommen. Während es mir persönlich Spaß gemacht hat, nach und nach Hinweise zu finden und der Geschichte zu folgen, fand ich den Anreiz möglichst wenige Karten zu verwenden aus drei Gründen störend bzw. nicht befriedigend.
- Ob eine Karte neue Erkenntnisse liefert, bereits Bekanntes bestätigt oder uns in eine Sackgasse führt, ist meist rein zufällig. Wer Rätsel wie in vielen Escape- oder Exit-Spielen sucht, wird enttäuscht.
- Da wir die Fragen, die wir beantworten müssen, vorab nicht kennen (da diese auch zu viel verraten würden), wissen wir nie, wann wir “fertig” sind, ob wir ggf. zu früh abbrechen, oder ob es noch Details gibt, die wir finden könnten.
- Da wir das Spiel nur einmal spielen können, und die Punktzahl nicht eingeordnet wird, hängt diese am Ende unaussagekräftig ziemlich in der Luft.
Daher überzeugt mich “Crime Zoom” weniger als Spiel, in dem ich meinen Punktwert optimieren will, und mehr als interaktiver Krimi, ähnlich einem Abenteuerbuch, indem es darum geht, Schicht für Schicht die Handlung freizulegen, So hat mich das Spiel aber durchaus eine Stunde gut unterhalten.
Bewertung / Test
+ Stimmiger Krimifall
+ Spielmaterial wird nicht zerstört
+ Leicht zugänglich und unterhaltsam
– Punktesystem kaum sinnvoll
– Der Ablauf ist weitesgehend zufällig
– Dunkle Gestaltung des Tatorts erfordert gute Augen
(Eine Rezension von Jörg Hübner)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”
Crime Zoom - Sein letztes Blatt (Jahr)
Spielidee: Stéphane Anquetil
Grafik: diverse
Verlag: Asmodee/Aurora
Anzahl der Spielenden: 1-6
Altersempfehlung Verlag: 12+
Spieldauer: 60 Minuten
Generationentauglichkeit: nein