Bleib unentdeckt – Das Chamäleon von HCM Kinzel (Rezension)

Das Chamäleon | Partyspiel | ab 10 Jahren | 3 bis 8 Spielende | Rikki Tahta |  HCM Kinzel 

Noch eine Runde! Wenn bei Spielende eines Spiels dieser Ausruf kommt, kann man sich sicher sein, das Spiel kommt gut an. Ist man erstmal bei der zweiten Runde, ist eine dritte auch nicht mehr weit, und so weiter und so weiter!  Dann schaust du auf die Uhr und merkst, dass es mal eben 1 Uhr in der Nacht geworden ist. So ein Erlebnis hatten wir mit dem Spiel „Chamäleon“ und das nicht nur einmal.

Auf dem Bild ist der Spielkarton mit dem Spielmaterial abgebildet.

Das Spiel
Das Chamäleon ist ein Social Deductionspiel von Rikki Tahta und bei HCM Kinzel erschienen. Es ist für 3 bis 8 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Die Regeln des Spiels sind einfach. Jeder bekommt zu Beginn verdeckt eine Codekarte, mit der sich alle auf ein Geheimwort verständigen. Bei einem Spielenden sind keine Codes abgebildet, sondern lediglich der Satz „Du bist das Chamäleon“. Für diese Person gilt es, unentdeckt zu bleiben und möglichst schnell das geheime Wort herauszufinden. Die anderen Spielenden erfahren das Codewort durch zwei Würfel. Es wird ein gelber sechser Würfel und ein blauer Achterwürfel geworfen. Auf den Codekarten steht dann ein Hinweis dazu, welches Wort sich hinter der gewürfelten Kombination verbirgt. So wäre zum Beispiel eine zwei mit gelb und eine drei mit blau das Feld D3 auf der Themenkarte, wo sich dann das Geheimwort ablesen lässt.

Hatten alle Spielenden die Möglichkeit sich die Wörter anzusehen, muss nun jeder Spielende eine Assoziation zum Geheimwort nennen, auch das Chamäleon. Anschließend wird darüber diskutiert, wer das Chamäleon sein könnte. Auch in der Diskussion versucht das Chamäleon unentdeckt zu bleiben, besser noch, jemand anderen verdächtig zu machen. Wichtigste Kompetenz hier: argumentieren können – und für das Chamäleon Pokerface bewahren! Am Ende der Runde geht es schließlich zur Abstimmung und es zeigt sich wie gut das Chamäleon gearbeitet hat. Liegt die Mehrheit der Stimmen bei ihm, fliegt es auf und verliert. In jedem anderen Verlauf kann es den Moment der Verwirrung genießen und dann die eigene wahre Identität offenbaren.

Auf dem Bild sind 3 Karten abgebildet, 2 von denen zeigen die Codekarten an und eine Karte trägt nur den Schriftzug "Du bist das Chamäleon". Auf der rechten Seite unten sind außerdem ein gelber sechsseitiger Würfel und blauer achtseitiger Würfel abgebildet.

„Das Chamäleon“ ist ein kurzweiliges Partyspiel, das seine Stärken vor allem in größeren Runden hervorbringt. Die Regeln sind leicht zu lernen und die Themenkarten vielfältig. Es gibt sogar die Möglichkeit auf einer abwischbaren freien Themenkarte eigene Begriffe festzuhalten. Allerdings haben manche Karten spezifischere Themen als andere: So sind unter Berufe bekannte und alltägliche Berufe zusammengefasst. Unter Künstler*innen finden sich dagegen eine Liste mit Namen, die von Dürer bis zu Banksy reicht. Hier bietet es sich an, je nach Gruppe vorher Karten auszusortieren oder bevor die Rollen verteilt werden alle unbekannten Begriffe zu erklären.

Wem es beim Spielen vor allem ums Gewinnen geht, wird bei „Chamäleon“ nicht glücklich werden. Auch wenn es ein Punktesystem gibt, hat sich in unseren Runden nach und nach abgezeichnet, dass das Chamäleon oft gute Chancen hat, unentdeckt zu bleiben. Deswegen gehen die Punkte häufig an diese zufällig vergebene Rolle. Hierdurch haben gerade in großen Runden nicht alle die gleichen Chancen. Das tut dem Spiel aber keinen Abbruch, man kann auch schlicht ohne das Punktesystem eine Runde nach der anderen spielen. Alle die Social-Deduction-Spiele mögen oder gerne diskutieren, werden viel Freude beim Spielen haben.

Die Anleitung ist kurz aber durch Beispiele und bildliche Darstellungen gut zu verstehen. Auch das Material ist schön gestaltet. Allerdings kann bei einer größeren Runde die Themenkarte schwer zu lesen sein, da es immer nur eine Karte für die ganze Gruppe gibt. Hier kann aber auch gegebenenfalls mit der freien abwischbaren Themenkarte nachgeholfen werden und dort die ausliegende Karte kopiert werden. Dies würde allerdings den Spielfluss unterbrechen.

In Bezug auf die Generationstauglichkeit lässt sich festhalten, dass das Spiel auf jeden Fall Lesekenntnisse und etwas Allgemeinbildung voraussetzt. Somit ist die Altersangabe auf dem Spiel mit ab 10 Jahren schon sehr passend, aber nach oben hin sind vom Alter erstmal keine Grenzen gesetzt. Allerdings sind die Wörter und Codes zum Teil schon sehr klein geschrieben, sodass es Schwierigkeiten geben könnte, wenn Seheinschränkungen vorhanden sind.

Auf dem Bild befinden sich vier Themenkarten: Zoo, Autor*innen, Berufe und Spielzeug. Auf jeder Themenkarte sind 16 Begriffe dargestellt in einem 4x4 Raster. Sodass jedem Begriff ein Buchstabe und eine Zahl zugeordnet ist.

Fazit
„Das Chamäleon“ ist als Partyspiel vor allem für größere Runden geeignet. Dort kann es gut seine Stärken ausspielen. Es ist leicht zu lernen, kurzweilig und es gibt eine Vielzahl an Themenkarten mit den unterschiedlichsten Begriffen. Das Spiel ist schnell gespielt, kann aber beliebig verlängert werden, sodass aus einer Runde auch gerne mal fünf oder sechs werden. Das Punktesystem ist dagegen nicht ganz so ausgewogen, weil das Chamäleon oft die besten Chancen hat, sich Punkte zu sichern. Aber wem es nicht nur ums gewinnen geht, der kann hier viel Spaß haben. Ich nehme das Spiel gerne mit, egal ob es zu einem Spieleabend mit Vielspielern oder Gelegenheitsspielern. Es sorgt immer wieder für reichlich Spaß und Überraschungen.

 

Bewertung / Test
+ hoher Wiederspielreiz
+ für eine größere Gruppe geeignet
+ Regeln sind leicht zu lernen
+ auch für Gruppen geeignet, die sich noch nicht kennen
– einige Begriffe könnten unbekannt sein
– bei vielen Spielenden ist die Themenkarte schwer zu lesen


(Eine Rezension von Jennifer Markwiok)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Gruppenspiele”

  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Das Chamäleon (2018)

Spielidee: Rikki Tahta
Grafik: N.N.
Verlag: HCM Kinzel
Anzahl der Spielenden: 3 bis 8
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten

Generationentauglichkeit: bedingt gegeben, da Lesefähigkeit und Allgemeinwissen vorausgesetzt werden