Alles nur Lügenpresse?? – Make Fake News Great Again von Huch! (Rezension)

Make Fake News Great Again | Gruppenspiel | ab 16 Jahren | 4 bis 99 Spielende | Huch! 

Fake News haben seit Social Media eine immense Bedeutung in unserer Gesellschaft erlangt. Tagtäglich ist man wahnsinnig vielen Informationen ausgesetzt. Nicht alle davon werden auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft. Make Fake News Great Again beleuchtet diese manipulativ verbreiteten, vorgetäuschten Nachrichten von Seiten der Brettspiele. Ob das gelungen ist, erfahrt ihr in der folgenden Rezension.

Zu sehen ist das Spiel Make Fake News Great Again mit dem gesamten Spielmaterial
Make Fake News Great Again von Huch!

 

 

Das Spiel
Make Fake News Great Again ist ein Gruppenspiel ab 4 Spielenden ab 16 Jahren und bei Huch! Erschienen. Eine Partie dauert ca. 30 Minuten. Ziel des Spiels ist es nicht der Ober-Loser zu sein.

Zu sehen ist der Spielaufbau von Make Fake News Great Again für 4 Spielende.
Spielaufbau für 4 Spielende

Zu Beginn erhalten alle Mitspielenden 6 Karten vom großen Nachziehstapel, der sowohl aus Bild- als auch aus Textkarten besteht, es besteht also eine große Auswahl an Begriffen und Themen. Jemand beliebiges erhält zu Beginn die Rolle des Storytellers und deckt die oberste Karte des Stapels auf. Diese Karte ist das Thema der aktuellen Runde. Alle anderen Spielenden suchen nun eine Karte aus, die sie verdeckt an die Storytellerin geben. Diese:r muss nun alle Karten mischen und denkt sich zu seinem Thema passend eine Fake-News-Meldung aus. Hier ist Kreativität gefordert. Gar nicht so leicht für jeden Typen von Mensch. Eine Karte wird dabei nicht genutzt. Sie wird somit zur Loser-Karte und dorthin, von wo sie kam, zurückgegeben. Sie muss offen ausgelegt werden und geht mit der Rolle der nächsten Storytellerin einher.

Sobald jemand 5 Loser-Karten vor sich liegen hat, ist das Spiel zu Ende. Aus den 5 Karten darf dann noch eine letzte ultimative Fake News Nachricht erzählt werden.

Zu sehen sind die Bild- & Textkarten von Make Fake News Great Again.
Diese Karten stehen euch fürs gesamte Spiel zur Verfügung.

 


Fazit
Ich bin ein Fan von Partyspielen. Vor Corona haben wir uns regelmäßig in großen Gruppen für genau diese Art von Spiel getroffen, zum Beispiel für andere gängige Vertreter dieses Genres „Kampf gegen das Spießertum“ oder „What do you Meme?“. Deshalb hatte ich mich gefreut, jetzt auch endlich Make Fake News Great Again ausprobieren zu können. Allerdings muss ich gestehen, dass mir der negative Ansatz des gesamten Spiels nicht so gut gefallen hat.

Ich kann mit derbem Humor und politischer Unkorrektheit umgehen, aber dass hier nicht die Gewinnerrolle, sondern der Ober-Looser gekürt wird, sagte uns gar nicht zu. Auch das damit einhergehende Ausschließen einer Karte störte uns sehr. Langer Rede, kurzer Sinn; nach wenigen Runden mit den Original-Regeln, haben wir Hausregeln genutzt. Dabei wurde dann jede Karte genutzt und die beste bekam zur Belohnung die Karte aus der Mitte, die das Oberthema bestimmt hatte. Damit gefiel uns das Spiel dann wesentlich besser und lief wie die anderen Vertreter des Genres ab. Bei allen Spielen dieser Kategorie kommt es allerdings stark auf die Gruppe der Mitspielenden an. Wer nicht kreativ ist, findet hier keinen Gefallen. Ganz im Gegenteil, Unwohlsein wird die Folge sein, sich vor anderen Menschen irgendeinen Quatsch aus dem Kopf drücken zu müssen.

Auch ist das Spiel nicht familienfreundlich. Es werden viele schlüpfrige Begriffe genutzt. Prinzipiell kein Problem, allerdings sind diese nicht extra gekennzeichnet, was das Aussortieren aus den vielen Karten recht mühsam macht. Also kein Spiel für die Familie, aber das will es ja mit einer Altersempfehlung ab 16 Jahren nicht sein. Auch deshalb nicht, weil das Spiel nicht besonders reflektiert mit dem Thema Fake News umgeht, die in der heutigen Zeit schon ein recht kritisches Problem darstellen. Von meiner Seite aus gibt es also für das Spiel in seinen eigentlichen Regeln keine Empfehlung. Wenn man mit Hausregeln spielt, kann man es mal ausprobieren, wenn man Fan solcher Spiele ist und alle anderen Vertreter schon ausprobiert hat.

 

Bewertung/Test
+ leichte Regeln
+ auch online gut spielbar
– kein besonders kritischer Umgang mit einem heiklen Thema
– viele doppeldeutige und schlüpfrige Begriffe
– sehr negativer Spielansatz

(Eine Rezension von Sarah E.)

Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Gruppenspiel”

  • ... Altersgruppe 16 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 75 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 76 Jahre

Make Fake News Again (2020)

Verlag: Huch!
Anzahl der Spielenden: 4-99
Altersempfehlung Verlag: ab 16 Jahren
Spieldauer: 30-60 Minuten

Generationentauglichkeit: Nein. Die Regeln sind zwar simpel, aber die Begriffe und Bilder sehr doppeldeutig und schlüpfrig, definitiv nicht jugendfrei!